2060 arbeiten sieben Millionen weniger
Trotz längerer Arbeitszeit und Zuwanderung sinkt die Zahl der Erwerbstätigen.
Fahren Sie einen Hautpelle? Das ist diese deutsche Automarke, die bald vielleicht zu Peugeot-Citroën gehört, also française wird. Noch heißt sie Opel. Aber damit wird dann Schluss sein. Dann heißt der Ampera auch endlich korrekt Ampère. Gefertigt wird dann nicht mehr in Rüsselsheim, Eisenach und Kaiserslautern, sondern in Maison-Trompe, Hélas de Fer und Aux plus bruyants de l’Empereur. Überhaupt werden die Hautpelles einen Stilschub erleben: Aus dem Ohspüff stinkt es nicht – ça pue. Der Moteur stottert nicht – il a le hoquet. Hört sich viel netter an. Ach, Sie finden, das klingt albern? Gemach. Schließlich juckeln Millionen Deutsche auch seit Jahrzehnten nicht in ihrem Ssitroén durch die Gegend, sondern im Zitröhn. klingt albern.
Das
fvo BERLIN (rtr) Den Betrieben in Deutschland werden selbst bei hoher Zuwanderung auf lange Sicht etwa sieben Millionen Arbeitskräfte weniger als heute zur Verfügung stehen. In seiner Prognose geht das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) davon aus, dass jährlich netto 200.000 Menschen zuwandern und zugleich die Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Arbeitnehmern weiter steigt.
Dennoch werde bis zum Jahr 2060 die Zahl der erwerbsfähigen Menschen von jetzt 46 Millionen auf 38,9 Millionen zurückgehen, heißt es in der gestern vorgestellten Studie. Bis 2030 halte sich der Verlust an Arbeitskräften mit dann 44,5 Millionen noch in Grenzen: „Danach wür- de sich aber die Abnahme beschleunigen.“
Für die Forscher des Instituts der Bundesagentur für Arbeit spielt der künftige Fachkräftebedarf der Wirtschaft eine entscheidende Rolle. Institut für Arbeitsmarktforschung Bildungsanstrengungen könnten das Qualifikationsniveau der Arbeitskräfte verbessern: „Die hohe Arbeitslosigkeit von gering qualifizierten Arbeitskräften zeigt, dass ein Teil des an sich vorhandenen Arbeitskräftepotenzials kaum genutzt wird.“
Das IAB geht in der Prognose davon aus, dass eine steigende Beteiligung von Frauen im Arbeitsleben und eine längere Lebensarbeitszeit rechnerisch bis zum Jahr 2060 fast drei Millionen zusätzlichen Arbeitskräften entsprechen. Weitaus stärker schlage sich der Migrationseffekt mit rund 8,3 Millionen Arbeitskräften nieder. Doch auch beides zusammen werde nicht mehr ausreichen, den Rückgang des Arbeitskräfteangebots durch den demografischen Effekt (zu niedrige Geburtenrate, steigende Zahl von Senioren) um rund 18,2 Millionen auszugleichen. Um das Arbeitskräfteangebot bis 2060 auf dem derzeitigen Niveau zu halten, müssten demnach jährlich 400.000 Menschen zuwandern.
„Das Potenzial an Arbeitskräften wird teilweise nicht genutzt“