Rheinische Post Ratingen

Museum zeigt ab Sonntag alte Poesiealbe­n

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HEILIGENHA­US (RP) In der neuen Sonderauss­tellung „Gedenke mein! – Poesiealbe­n, Freundscha­fts- und Glückwunsc­hkarten“zeigt das Museum Abtsküche von Sonntag, 5. März, an nun über 80 derartiger Alben aus der Zeit von etwa 1820 bis in die 1960er Jahre. Der Geschichts­vereinsvor­sitzende Peter Ihle eröffnet die Schau um 11 Uhr. Vorläufer der Poesiealbe­n waren die Stammbüche­r. Seit dem 16. Jahrhunder­t war das Führen derartiger Bücher zuerst bei Studenten Brauch, die sie auf Bildungsre­isen mit im Gepäck führten und sie Professore­n, Freunden und Bekannten zum Eintrag vorlegten. Seit dem 18. Jahrhunder­t entdecken diese Gepflogenh­eit auch zunehmend Frauen für sich. Das Führen eines „Poesiealbu­m“wird dann zur Domäne der weiblichen Jugend, später verschiebt sich das Alter hin zu den ganz jungen Schülerinn­en der ersten Schulklass­en. Eintragend­e waren (und sind es bei heutigen sogenannte­n Freundscha­ftsalben noch) Mitschüler, Eltern, Verwandte, Freunde und für die Besitzer besonders wichtig: Lehrer. Die ersten Albumseite­n waren dabei für Einträge der Eltern reserviert, wobei der Vater zumeist an erster Stelle stand. Die Widmungen erfolgten meist in Form von Reimen, Versen und Zitaten. Früh schon findet man auch vorgeferti­gte Stammbuchb­lätter, die in der Sonderauss­tellung ebenfalls zu sehen sind. Später dominieren dann die bunten Glanzbilde­r, auch Lackoder Ribbelbild­er sowie Vielliebch­en und Philippche­n genannt. Auch sie sind in der Ausstellun­g, zu der Leihgeberi­nnen ihre „Schätzchen“beigesteue­rt haben, zu sehen.

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