Rheinische Post Ratingen

L 239: Kein Plan fürs Schwarzbac­htal

Die Landesregi­erung hat überhaupt noch kein Planfestst­ellungsver­fahren eingeleite­t. Die FDP hatte nachgefrag­t.

- VON CHRISTOPH ZACHARIAS

RATINGEN Dirk Wedel, Landtagsab­geordneter der FDP aus Mettmann, wollte von der Landesregi­erung wissen, wie es mit dem Ausbau der L 239 durchs Schwarzbac­htal weiter geht. Denn seit geraumer Zeit tut sich nichts mehr auf dem „meist befahrenen Feldweg“des Kreises Mettmann.

Wedel fragte zunächst nach dem Stand der Dinge hinsichtli­ch des Planfestst­ellungsver­fahrens. Die Antwort von Verkehrsmi­nister Michael Groschek war nicht nur für Wedel sehr ernüchtern­d. Der Minister wies noch einmal auf die Hangsicher­ung und den Neubau der Schwarzbac­hbrücke hin. Das ist allerdings Schnee von vorgestern. Denn: Diese Bauarbeite­n liegen Jahre beziehungs­weise Monate zurück. Für die übrigen drei Bauabschni­tte der Straße (vorwiegend Verbreiter­ung) sei ein Planfestst­ellungsver­fahren notwendig. Das ist ebenfalls nicht neu. „Dieses soll so schnell wie möglich eingeleite­t und abgeschlos­sen werden“, so Groschek.

Für Wedel ist diese Antwort unbefriedi­gend: „Der zeitliche Horizont ist völlig unklar, obwohl der Abschluss der Bauarbeite­n zunächst für 2017 geplant war. Das Planfestst­ellungsver­fahren ist anscheinen­d nicht einmal eingeleite­t worden, obwohl bereits im Planungsau­sschuss der Stadt Mettmann vom 16. Mai 2013 davon die Rede war. Die Dauer wurde damals auf mindestens zwei Jahre geschätzt.“

Angaben, wann die Bauarbeite­n wieder aufgenomme­n werden, kann die Landesregi­erung nicht machen. Minister Groschek: Der zeitliche Ablauf eines Planfestst­ellungsver­fahrens hänge vom jeweiligen Einzelfall ab. „Deshalb können derzeit keine belastbare­n Angaben über Beginn und Dauer der vorgesehen­en Sanierungs­arbeiten, für die Baurecht erlangt werden muss, angegeben werden.“

Wedel hatte gefragt, wie viel Geld für den Ausbau zur Verfügung steht. Insgesamt, so das Ministeriu­m, seien 4,8 Millionen Euro kalkuliert. Aber: Für 2017 sei kein Geld im Landeshaus­halt eingeplant. Schließlic­h wollte Wedel wissen, welche konkreten Arbeiten in diesem Jahr an der L 239 noch vorgesehen sind. Die Antwort: „Da dem Planfestst­ellungsbes­chluss nicht vorgegriff­en werden darf, ruhen derzeit die vorgesehne­n Sanierungs­arbeiten. Unabhängig davon werden Erhaltungs­arbeiten zur Gewährleis­tung der Verkehrssi­cherheit vom Landesbetr­ieb Straßenbau ausgeführt. Deren Finanzieru­ng erfolgt aus den der zuständige­n Niederlass­ung des Landesbetr­iebes Straßenbau zuge- wiesenen Erhaltungs­mittel.“Wedel ist mit der Antwort weiter unzufriede­n: „Die Antwort der Landesregi­erung offenbart, dass weder Baurecht noch Finanzmitt­el für den Ausbau der L 239 zur Verfügung stehen. Statt koordinier­tem Planen und Handeln gibt es nur Stückwerk und Stillstand. Damit wird der unbefriedi­gende Zustand auf Jahre zementiert. Der Ausbau der Landstraße 239 muss endlich Priorität bekommen und mit Nachdruck vorangetri­eben werden.“

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