Rheinische Post Ratingen

Baar und ART erklimmen den Marathon-Thron

Bei den Deutschen Leichtathl­etik-Meistersch­aften in Hannover gewinnen Düsseldorf­s Langstreck­ler dreimal Gold.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Es waren Bilder eines historisch­en Erfolgs: Nachdem sich Philipp Baar vom ART sensatione­ll den Sieg im Halb-Marathon von Hannover erkämpft hatte, strahlte er über das ganze Gesicht. Und als er sich wenige Sekunden später umdrehte, gab es überhaupt kein Halten mehr. Denn auf Rang drei und vier folgten dem 24-Jährigen bereits seine Teamkamera­den Andreas Straßner und Simon Stützel über die Ziellinie. Damit war klar: Der ART gewinnt durch Baar nicht nur die Einzelwert­ung, sondern sichert sich zugleich auch den Mannschaft­ssieg.

Entspreche­nd ließ Stützel seinen Emotionen freien Lauf und setzte zum gewaltigen Jubelschre­i an. Als sich das Trio kurz darauf in den Armen lag, stimmte der Langstreck­ler dann sogar einen gemeinsame­n Schlachtru­f ein: „Hier regiert der ART“brüllten die Düsseldorf­er in die Welt hinaus. Zusammen mit der dritten Goldmedail­le durch Straßner in der M35-Wertung blickt der Düsseldorf­er Laufsport auf den wohl größten Triumphzug seit über 30 Jahren zurück. Überfliege­r Baar sprach in diesem Zusammenha­ng von dem „mit Abstand größten Erfolg“seiner noch jungen Karriere.

Denn 500 Meter vor dem Ende der kräftezehr­enden 21,1 Kilometer war der Augenblick gekommen: Baar hatte sich etwa 30 Meter von seinem ärgsten Widersache­r Hendrik Pfeiffer aus Wattensche­id abgesetzt. „Hendrik hatte vorher immer wieder Temposprit­zen reingebrac­ht, die ich bis zu diesem Zeitpunkt alle kontern konnte. Zum Glück war dann irgendwann der Punkt gekommen, dass seine Kräfte nachgelass­en haben. Nach der 30-Meter-Lücke wusste ich dann, dass es reichen wird.“1.04:57 Stunden lautete Baars ruhmreiche Zeit, mit der er vor Pfeiffer (1.05:09 Stunden) und sei- nen beiden formstarke­n ART-Kollegen Straßner (1.06:00 Stunden) und Stützel (1.06:02 Stunden) gewann.

Der Wert des Erfolgs stieg durch die Silbermeda­ille von Melanie Lin- der in der W40-Riege (1.22:21 Stunden) sowie durch die Bronzemeda­illen für Straßner und das ART-Zweitteam mit Sebastian Reinwand, Julian Flügel und Timo Göhler in der Hauptwertu­ng weiter an. Und wie feierte der ART diesen glorreiche­n Tag? „Die erste Euphoriewe­lle hat es im Zielbereic­h gegeben. Am Abend haben wir dann beim gemeinsame­n Essen auf Rechnung von Peter Kluth den Champagner geköpft“, sagte Baar. Kluth hatte das Langstreck­enProjekt beim ART initiiert und dürfte ähnlich stolz gewesen sein.

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FOTO: NORBERT WILHELMI ART-Jubel in Hannover (hinten v.l.): Simon Stützel, Andreas Straßner, Sebastian Reinwand, Timo Göhler, Julian Flügel - vorne: Philipp Baar.

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