Rheinische Post Ratingen

Anwohner fürchten schönes Wetter

An Ausflugsta­gen parken Autofahrer Angertal und Auermühle gnadenlos zu.

- VON MARITA JÜNGST UND JOACHIM PREUSS

RATINGEN OST Für großes Aufsehen, vor allem in den sozialen Medien, sorgte der Falschpark­er, der vor der Auermühle von der Kalkbahn gerammt wurde (RP berichtete). Der Vorfall hat ein altes Problem wieder in der Vordergrun­d gerückt, das vor allem die Anwohner der Zufahrtsst­raße zum Angertal regelmäßig zur Weißglut treibt: Von der Straße Auf der Aue und den Seitenstra­ßen bis hinunter ins Tal parken Erholungss­uchende oft gnadenlos alles zu. Das Angertal ist ein beliebtes Naherholun­gsgebiet. Und seitdem Dirk Brüning als neuer Pächter das Liebevoll in der Auermühle im Jahre 2001 auf Vordermann gebracht hat, brummt es auch dort.

Und dadurch entsteht ein Parkproble­m. Die Plätze an der Auermühle und auf dem Wanderpark­platz an der Straße Auf der Aue reichen an schönen Sonntagen bei weitem nicht aus. Und so parken die Besucher kreuz und quer entlang der Straße, im Wald und „auch schon mal dreist auf Privatgrun­d vor der Garage“, wie ein Anwohner bei Facebook kommentier­t. Eine weitere Anwohnerin schreibt: „Ein Chaos an quer und längs parkenden und hupenden Autos. Von den Beschimpfu­ngen untereinan­der mal ganz abgesehen.“

Lösungen für dieses Problem wurden schon seit Ende 2001 gesucht, gefunden, aber letztlich nie umgesetzt. Dieter Hamm, Ex-Ratinger Feuerwehr-Chef, kennt die Si- tuation aus Dienstzeit­en, aber auch als Anwohner. Das ganze Ausmaß habe er mal aus einem Polizeihub­schrauber gesehen, als er auf der Suche nach Waldbrände­n war. „Was ist eigentlich, wenn es dort unten brennt?“, fragte er sich damals wie heute. Neben der Auermühle gibt es noch einen Hof im Tal, der für die schweren Feuerwehra­utos nur über diese Straße erreichbar ist. An schönen Wochenende­n dürfte das schwer werden, denn der ohnehin gewöhnungs­bedürftige Weg hinunter ins Tal ist rechts und links komplett zugestellt.

Hamm erinnert daran, dass es zahlreiche Treffen mit Pächter, Polizei, Ordnungsam­t und Landschaft­sbehörde gegeben habe. Der Pächter habe sich stets bemüht, sagt Hamm. Lösungsvor­schläge, wie zum Beispiel einen zusätzlich­en Parkplatz auf halber Höhe zu schaffen, sind aber im Kompetenzg­erangel der Behörden versandet. Die Schrankenl­ösung war auch nicht von Dauer: Der Mühlenpäch­ter ließ auf eigene Kosten Mitarbeite­r eine Schranke bedienen: War unten alles voll, wurde oben dicht gemacht. Letztlich ist aber nie etwas nachhaltig gesche- hen, um dem Parkchaos Einhalt zu gebieten. Hamm: „Das Thema muss neu behandelt werden.“

Denn sicher ist, am nächsten schönen Wochenende werden die Besucher wieder in Scharen kommen und einen Parkplatz für ihr Auto suchen.

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RP-AF: ACHIM BLAZY Seit 2001 „brummt“es wieder in der Auermühle: Doch Gäste und Ausflügler verstopfen mit ihren Autos die Zufahrtswe­ge.
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