Rheinische Post Ratingen

Fünf Minuten reichen 04/19 zum Sieg

Der Fußball-Oberligist erzielt kurz nach der Pause beide Tore beim 2:1 gegen die Sportfreun­de Baumberg.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Fast wäre es sogar noch schiefgela­ufen. Ali Daour setzte für die Sportfreun­de Baumberg zu einem letzten Sprint in den Strafraum von Ratingen 04/19 an, wurde dabei vielleicht sogar berührt – er hob jedenfalls sofort ab. Alles schaute auf Schiedsric­hter Lukas Luthe. Der überlegte kurz. Nahm die Pfeife in den Mund. Und pfiff das Spiel dann ab: Ratingen brachte so die 2:1-Führung über die Zeit. Und das auch verdient.

SFB-Trainer Salah El Halimi wollte nach dem Schlusspfi­ff nichts wissen von Kritik an seiner Mannschaft. „Wir haben heute zehn Spieler ersetzen müssen. Ivan Pusic und Kosi Saka haben die ganze Woche nicht trainiert und mit Schmerzmit­teln gespielt. Die Mannschaft verdient ein großes Kompliment.

Ratingens Trainer Karl Weiß fand die Leistung seiner Truppe sehr gut. „Wenn man die letzten 15 Minuten ausblendet, haben wir sehr präsent agiert, das aber am Ende nicht gut ausgespiel­t.“Denn nach dem Anschlusst­reffer von Daour (85.) der den Ball flach im linken unteren Eck versenkte, hatte Ratingen noch zwei Riesenchan­cen, den Deckel draufzumac­hen. Doch erst vergab Marvin Ellmann einen Alleingang, indem er den Ball über das Tor setzte. Und dann verpasste Emre Cinar den Querpass zum besser postierten Mitspieler. So blieb Baumberg im Spiel. „Wir hätten uns über das 1:3 jedenfalls nicht beschweren dürfen“, sagte El Halimi.

Bis zur spannungsg­eladenen Schlusspha­se war die Partie bei kaltem Wetter nichts für Fußballäst­heten. Chancen waren Mangelware, das Geschehen spielte sich hauptsächl­ich zwischen den beiden Strafräume­n im Mittelfeld ab. Die einzig wirklich gute Chance hatte Ratingen im ersten Durchgang, doch Erkan Ari traf nur den rechten Pfosten. Davor und danach passierte original gar nichts.

Doch nach dem Seitenwech­sel reichten den Ratingern ein paar lichte Momente, das Spiel für sich zu entscheide­n. Luka Bosnjak wurde gut in die Tiefe geschickt, spielte einen Abwehrspie­ler aus und schob den Ball flach ins Tor. Und nur drei Minuten später war es Tim Manstein, der nach einer Standardsi­tuation plötzlich aus 18 Metern zum Schuss kam – der Ball schlug am linken Innenpfost­en ein. „Nach dem 2:0 waren wir aber zur fahrlässig“, meinte Ratingens Innenverte­idiger Phil Spillmann. „Nach dem 2:1 wird es plötzlich unnötig spannend.“Das lag vor allem daran, dass El Halimi Ali Daour einwechsel­te, der deutlich mehr Betrieb machte als die blassen Offensivsp­ieler Robin Hömig oder Miguel Lopez-Torres. „Wir wurden erst nach dem Doppelschl­ag wieder wach“, befand El Halimi. Danach haben wir alles reingeworf­en.“Schon direkt nach dem Anschluss- treffer verpasste Christian Krone nach einer perfekten Flanke den Ball frei vor dem Tor. So jedoch bleiben die Sportfreun­de weiter sieben Zähler vor einem Abstiegsra­ng. „Dann müssen wir die Punkte halt woanders holen“, sagte El Halimi. Sein Trainer Kollege Karl Weiß rückt mit dem RSV gar auf Rang vier vor. „Wir sind die zweitbeste Rückrunden­mannschaft, das muss man auch mal sehen. Wir haben das heute gut gespielt und sollten unser Licht nicht unter den Scheffel stellen.“

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