„Adolf Erbslöh – der Avantgardemacher“
Ort der Ausstellung Von-derHeydt-Museum Wuppertal-Elberfeld, Turmhof 8 Dauer 11. April bis 20. August Öffnungszeiten Di.-So. 11-18, Do. bis 20 Uhr Eintritt zwölf Euro, ermäßigt zehn Euro Gerhard Finckh, Direktor des Vonder-Heydt-Museums, wagt sogar die These, dass der Blaue Reiter seinen Siegeszug um den Erdkreis nicht angetreten hätte, wenn nicht Erbslöh ihm den Weg bereitet hätte. Bilder von Franz Marc, August Macke, Kandinsky und Jawlensky erinnern daran, wie Erbslöh in München mit einigen von ihnen die Neue Künstlervereinigung München gegründet hatte, wie Kandinsky zunehmend abstrakt wurde, die Künstlervereinigung sich auflöste und der Blaue Reiter entstand.
Erbslöh blieb zwar Maler, betätigte sich aber immer mehr auch als Propagandist der Avantgarde. Aus Bayern, das arm an Sammlern moderner Kunst war, brachte er die Werke „seiner“Künstler ins industriereiche, auch mit kunstsinnigen, kauffreudigen Unternehmern gespickte Land an der Wupper und von dort ins Rheinland, zu den Ausstellungen des Sonderbunds und ins Hagener Osthaus-Museum, aus dem das Folkwang-Museum in Essen hervorging.
So bietet die Erbslöh-Ausstellung im Von-der-Heydt-Museum zwei Themen gleichzeitig. Wem das noch nicht genug ist, der kann seinen Hunger nach Bildern zusätzlich in der neu geordneten Schausammlung des Museums stillen. Zwischen Neo Rauch und der mit Gerhard Richter verheirateten Sabine Moritz macht sich dort neuerdings viel alte Kunst aus Asien und Afrika breit. Aus dem Depot ist sie gerade erst ans Tageslicht gelangt.