Rheinische Post Ratingen

Iron Maiden tritt in Oberhausen auf

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Hard Rock Die Heavy-Metal-Band Iron Maiden tritt heute und morgen in der König-Pilsener-Arena in Oberhausen auf. Im Gepäck hat das Sextett aus London, das in den 1980er Jahren das Genre prägte, das aktuelle Album „The Book of Souls“. Es gilt vielen Kritikern als Meilenstei­n, weil es viele komplexe Stücke enthält, deren Spielzeit oft die ZehnMinute­n-Marke überschrei­tet. In 24 Ländern schaffte es „The Book of Souls“auf Platz eins der Albumchart­s. Auch auf ältere Titel wie „The Number Of The Beast“„Wasted Years“oder „Fear Of The Dark“dürfen sich die Fans in Oberhausen freuen – und auf den wiedergene­senen Sänger Bruce Dickinson, der seine Krebserkra­nkung überwunden hat. Die Welttourne­e zum 16. Album der Band läuft bereits seit dem Jahr 2015 und fand meist in ausverkauf­ten Arenen statt. Die beiden Konzerte in Oberhausen sind die einzigen Stationen von Iron Maiden in NRW. Markus Balser Elektronik Nach 17 Jahren Abwesenhei­t hat der Kölner Produzent Wolfgang Voigt noch einmal ein Album unter seinen Pseudonym GAS veröffentl­icht. Die Platte heißt „Narkopop“, und sie ist großartig. Und auch wer sich nicht für Techno und andere Spielarten des Elektronis­chen interessie­rt, möge sie sich bitte unbedingt anhören. Das ist Musik, in die man sich hineinstel­len kann. Musik, in der man leben möchte.

Voigt wählt Schnipsel aus Kompositio­nen von Mahler und Bruckner aus und schickt sie in seinen Sampler. Er legt Synthesize­r-Flächen unter die verfremdet­en Stücke, lässt die Basstromme­l zu Hornmotive­n und Streichern pulsieren und veredelt das Ganze mit einem künstliche­n Rauschen, das von alten Vinyl-Schallplat­ten stammen könnte. Zusammenge­nommen ergibt das einen rein instrument­alen Klangnebel aus stehenden Sounds, der unheimlich ist und zugleich tief beruhigend. Er hört sich ein bisschen so an, als spiele man Alben der Deutschen Grammophon unter einer Daunenbett­decke ab. Ambient heißt das Genre, und Voigt ist gemeinsam mit Brian Eno und Aphex Twin einer der wenigen Künstler, die in diesem oft zur Beliebigke­it neigenden Stil einen eigenen, sofort

Der Kölner Sinfoniker des Techno ist zurück

wiedererke­nnbaren Ausdruck gefunden haben. Im Grunde macht Voigt Techno in der Ästhetik klassische­r Orchesterm­usik.

Voigt ist auf seinem Feld ein Weltstar, er hat GAS zur Marke gemacht, seit 1996 die erste Platte unter diesem Namen erschien. Meisterwer­ke wie „Königsfors­t“und „Zauberberg“waren Anlass für Debatten in den Feuilleton­s über deutsche Identität. Voigt sampelte Wagner und philosophi­erte über den Wald, seine Cover zeigten düstere Aufnahmen von Baumstämme­n. Man wusste nicht so genau, was das ist, das man da hört. Und das lag daran, dass es neu war. Und unerhört.

Voigt wird als Techno-Ingenieur geschätzt, jüngere Kollegen berufen sich auf ihn. Der 55-Jährige ist Kopf der Plattenfir­ma Kompakt, er hat unter Pseudonyme­n wie Mike Ink und Studio 1 maßgeblich­e Platten etwa für den Minimal-Techno veröffentl­icht. „Narkopop“ist nun eine kraftvolle Rückkehr zum Sinfonisch­en. Philipp Holstein

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FOTO: WAFZIG Steve Harris, Bassist von Iron Maiden
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