Neue Attraktionen am Blauen See
Elektro-Quads haben Ponys ersetzt. Behutsame Modernisierung betont Nostalgie als Charme-Element.
RATINGEN Die neuen Elektro-Quads haben sich als Besucher-Magnet erwiesen. Mit ihnen können Kinder – gerne auch zusammen mit Erwachsenen – über die ehemalige PonyBahn düsen. Auf holpriger Piste stellt sich im verlängerten Rückgrat rasch ein echtes Rallye-Gefühl ein – und noch dazu umweltfreundlich, ohne Öl- und Benzin-Tropfen. Das zieht Besucher aus der gesamten Umgebung zum Blauen See, hat Alexander Heinz, Geschäftsführer Blauer See Erlebniswelt GmbH, beobachtet.
Die zurückliegenden beiden Osterferien-Wochen haben Lust gemacht auf die neue Saison. Die ersten von mehr als 10.000 gesäten Blumen steckten ihre Köpfe heraus. Auf dem See dümpeln neue Tretboote. Und dort, wo ab Mai die Mini-Eisenbahn schnaufend und pfeifend auf neu geschotterten Gleisen ihre Runden drehen sollen, entsteht gerade ein neues Bahnhofsgebäude – den Vorgänger hatte 2015 der Orkan zerschmettert. Der beliebte Märchenzoo hat sich mithilfe von Kärcher und Farbe frühlingsfein gemacht, auf der Ausflugsterrasse stehen neue Tische und Stühle.
Behutsam modernisieren – das ist einer der wichtigsten Eckpfosten für die Beliebtheit des Blauen Sees. „Wer zu uns kommt, sucht keine teuren Sensationen, sondern mag das Gesamtpaket“, sagt Heinz. Hier meckere niemand, wenn sich jemand ein Wasser bestellt und dazu die von zu Hause mitgebrachte Stulle auspacke. Kinder könnten nach Herzenslust toben. Und wem das schließlich zu laut und zu viel wird, der findet nach ein paar Schritten Ruhe und Erholung im Wald.
Nicht zuletzt die Preisgestaltung mit Augenmaß beschert dem Blauen See zahlreiche Fans. „Bei uns kann eine Familie einen ganzen Tag verbringen – und muss dafür nur einen Geldbetrag einsetzen, der anderswo der Parkgebühr fürs Auto entspricht“, sagt Heinz.
Die Hängepartie bei den Pachtverträgen Ende vergangenen Jahres hat den einen oder anderen Pächter vertrieben. Es gibt kein BaggerCamp mehr. Die Gastronomie hat neue Betreiber. Grundsätzlich, so Heinz, gab es in den vergangenen zwei Jahrzehnten stets befristete Pachtverträge. Der Eigentümer, die Spee’sche Zentralverwaltung, wolle sich auf diese Weise flexibel halten. Andererseits versetzt es den Pächtern schon einen Stich, wenn exter-