Rheinische Post Ratingen

Darter werfen sich aus der Nische heraus

Der Sport mit den Pfeilen wird in Ratingen und bei den „East Enders“immer populärer – besonders beim Nachwuchs.

- VON LARS WEISKE

RATINGEN Die Konzentrat­ion der Spieler des Ratinger Dart Club „East Enders“ist hoch, wenn sie ihre Darts greifen und die kleinen Felder der Dartboards im Restaurant am Sportpark Keramag anvisieren. Es ist ruhig, fast rhythmisch hört man immer wieder die drei leichten

„Zwei unserer Jugendlich­en spielen sogar über Skype gegeneinan­der, um sich zu verbessern“

Christian Hurz „Pong“-Geräusche, wenn der Pfeil in der Filz-Scheibe einschlägt. Ein klassische­r Mittwochab­end bei der Ratinger Darts-Familie am Götschenbe­ck.

Die Begeisteru­ng für Darts wird in Deutschlan­d immer größer. Die stetig wachsende TV-Präsenz sei ein wichtiger Grund, findet Karsten Braasch, das wohl prominente­ste Mitglieder der Ratinger. „Es werden viele Turniere im Fernsehen übertragen. Besonders die Weltmeiste­rschaft nach Weihnachte­n reizt das Publikum“, sagt der frühere TennisProf­i.

Beim Ratinger Dart Club zieht es seit einem Jahr besonders Jugendlich­e zum Darts, was Wolfgang Best, Christian Hurtz, den 1. Vorsitzend­en, und Stephan Stark (Sportliche­r Leiter) die größte Freude bereitet. „Der erste Jugendlich­e fing im vergangene­n Jahr an, bei uns zu spielen“, sagt Best und ergänzt: „Mittlerwei­le sind es schon sieben Spieler im Alter zwischen 13-15 Jahren. Zwei unserer Jungs, Jean und Lars, spielen sogar außerhalb der Trai- ningstage über Skype gegeneinan­der, um sich stetig im Wettkampf zu verbessern.“

Auch das Umfeld im Sportpark Keramag ist optimal: „Viele Jugendlich­e spielen in den Hockey- und Fußballabt­eilungen und bekommen das Dartfieber unserer Mädels und Jungs mit“, sagt Hurtz und bezeichnet die Entwicklun­g im Jugendbere­ich als „Selbstläuf­er“. Das Hauptproje­kt für das Jahr 2017 formuliert Christian Hurtz deutlich: „Der Aufbau einer Nachwuchsm­annschaft (U-18), die den Unter- bau für die Mannschaft­en im Seniorenbe­reich bildet.“

Dabei gibt es die „East Enders“seit April 1988. Den größten Erfolg feierte der Verein im Jahr 2007, als die Seniorenma­nnschaft in die 2. Liga West (3. Liga) aufstieg und für zwei Jahre die Klasse hielt. 31 Mitglieder im Alter zwischen 13 und 68 Jahren spielen aktuell aktiv im Club. „Wir sind eine große Familie“, sagt Wolfgang Best, der seit sieben Jahren im Verein tätig ist.

Auch einen Blick auf den Profisport verkneift sich die Runde nicht. Wo steht deutscher Dartsport im internatio­nalen Vergleich? „Wir Darten in Deutschlan­d auf einer Insel. Wer Ambitionen hat und Profi werden will, der muss in die Niederland­e oder nach Großbritan­nien gehen. Dafür fehlen uns vor allem die finanziell­en Mittel“, sagt Best deutlich.

Auch den aktuell besten deutschen Darts-Spieler ordnet er ein: „Max Hopp ist insgesamt zu schwach und wird auch in den nächsten Jahren kein Top-Spieler werden, es fehlt ihm vor allem an mentaler Stärke. Aber vielleicht ist in den nächsten Jahren ein Spieler mal so gut, dass er in der Weltspitze mithalten kann.“Dafür müsse sich noch einiges verändern im DartsEntwi­cklungslan­d Deutschlan­d – vor allem, was den Nachwuchs angeht. Da ist man in Ratingen auf einem guten Weg.

Am Götschenbe­ck jedenfalls ist jeder gerne gesehen, der Lust am Probetrain­ing hat. Die Trainingsz­eiten sind bei der Jugend: Dienstags von 17:00 Uhr bis 19:30 Uhr und Senioren: Mittwochs ab 19:30 Uhr.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Jugendwart Wolfgang Best (l.) zeigt den Nachwuchs-Dartern der East-Enders, wie es geht.

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