Rheinische Post Ratingen

Ost bleibt für viele Jahre eine Baustelle

Bürgermeis­ter Klaus Pesch betonte vor Unternehme­rn, dass die Pläne für Neubauten noch sehr viel Zeit brauchen.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Der Austausch ist mittlerwei­le eng und intensiv. Auch deshalb kam Bürgermeis­ter Klaus Konrad Pesch sehr gern ins Relexa-Hotel, um beim Forum des Unternehme­nsverbande­s (UVR) über seine bisherige Amtsbilanz und seine weiteren Pläne für die Stadt zu sprechen. UVR-Vorsitzend­er Olaf Tünkers betonte vor rund 100 Gästen, dass sich das Verhältnis zur Stadtspitz­e deutlich gebessert habe. Das war nicht immer so: Unter dem damaligen Bürgermeis­ter Harald Birkenkamp gestaltete sich die Zusammenar­beit mit dem wichtigen Sprachrohr ortsansäss­iger Firmen recht sperrig.

Doch man blickt nach vorn und sagt sich mittlerwei­le sehr offen die Meinung. Tünkers betonte mit Blick auf die Projekte, dass ihm „vieles viel zu langsam geht“. Mit anderen Worten: Er sieht zu viele Baustellen in der Stadt, die noch lange nicht vor dem Abschluss stehen. Ratingen könnte sich zu einem Leuchtturm in der Region entwickeln, doch man sei von diesem Ziel noch ein gutes Stück entfernt. Tünkers forderte deutlich mehr bezahlbare­n Wohnraum. Sein Ziel: Er will Menschen, die in Ratingen arbeiten, auch in der Stadt halten.

Pesch kennt die Ziele des UVR nur zu gut. Doch er musste bei seinem Vortrag das Tempo, das Tünkers mit seinen Forderunge­n vorgegeben hatte, deutlich herausnehm­en. Beispielha­ft nannte er den Stadtteil Ost: Dort gebe es ein riesiges Areal, das rund 100.000 Quadratmet­er Brutto-Grundfläch­e (BGF) umfasse. Der Verwaltung­schef betonte, dass es mindestens noch fünf oder sogar sechs Jahre dauern werde, bis die Pläne umsetzungs­reif seien. Der Stadtteil, der extrem viel Verkehr abfedern muss, wird also viele weitere Jahre eine Baustelle bleiben.

Das neue Großprojek­t hat bereits einen Titel: Schwarzbac­h-Quartier. Dieser Name des gigantisch anmutenden Plans klingt vertraut und spiegelt ein Stück Heimat wider. Es handelt sich um eines der größten Bauprojekt­e der Stadtgesch­ichte, eingerahmt von einem globalen, sehr hart umkämpften Immobilien­Markt.

Weltweit agierende Investment­manager von InfraRed Capital Partners haben die leerstehen­den Flä- chen an der Balcke-Dürr-Allee erworben. Das attraktive Gelände gehörte bisher der R & S Partner Immobilien­gesellscha­ft mbH mit Sitz in Düsseldorf (die RP berichtete). Anwohner im Stadtteil sind unterdesse­n in Sorge, sie vermissen ein grundlegen­des Konzept. Schwer-

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Auf diesem riesigen Areal an der Balcke-Dürr-Allee soll das Schwarzbac­h-Quartier entstehen. Bürgermeis­ter Klaus Pesch betonte, dass die Vorbereitu­ngen für dieses Projekt mindestens fünf Jahre dauern werden.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Auf diesem riesigen Areal an der Balcke-Dürr-Allee soll das Schwarzbac­h-Quartier entstehen. Bürgermeis­ter Klaus Pesch betonte, dass die Vorbereitu­ngen für dieses Projekt mindestens fünf Jahre dauern werden.

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