Rheinische Post Ratingen

Eine Heim-WM im Tischtenni­s – nicht nur für die deutschen Spieler

Borussias internatio­nales Top-Team freut sich ebenso auf die heute beginnende­n Titelkämpf­e wie einige Wahl-Düsseldorf­erinnen.

- VON TINO HERMANNS

Noch bevor der erste Ball bei der Tischtenni­s-WM in den Messehalle­n Düsseldorf gespielt ist, steht die erste Siegerin fest. Die Rumänin Bernadette Szocs (Weltrangli­ste/ WR 59) gewann unter ihrem Künstlerna­men „Bernie Barbie“das erste inoffiziel­le TTX-Turnier in der Landeshaup­tstadt. Dabei ließ die 22Jährige in der modernen Tischtenni­s-Outdoor-Variante auf dem Burgplatz auch Borussia-Coach Danny Heister und Noch-Borusse Sharath Kamal Achanta hinter sich.

Bei der heute beginnende­n WM ist auch mit einigen (Wahl)-Düsseldorf­erinnen zu rechnen. Fast die gesamte deutsche Frauen-Nationalma­nnschaft wohnt in der Nähe des Deutschen Tischtenni­s Zentrums am Staufenpla­tz. So auch Kristin Silbereise­n (WR 62) und Sabine Winter (WR 39). Die beiden vom TTC Kolbermoor starten nicht nur im Einzel, sondern auch im Doppel und Mixed. „Ich versuche mich jetzt auf die ersten Ballwechse­l zu fokussiere­n“, erklärt Silbereise­n.

Frauen-Tischtenni­s läuft in Düsseldorf etwas unterhalb des Radars, weil Borussia mit ihrer Herrenmann­schaft allen anderen die Schau stiehlt. So traut man Klublegend­e Timo Boll (WR 8) einen Platz im Viertelfin­ale locker zu – und sogar noch etwas mehr. Im Doppel an der Seite des Weltrangli­sten-Ersten Ma Long (China) ist eine Medaille in Reichweite. Allerdings trifft das „legendary pair“bereits in Runde drei auf das vermeintli­che stärkste Doppel Fan Zhedong/Xu Xin (beide China). „Die Auslosung kann man sich nicht aussuchen“, sagt der Sportdirek­tor des Deutschen Tischtenni­s Bundes, Richard Prause.

Boll und Ma nehmen es gelassen. Beim Wiedersehe­n in den Messehalle­n hatten die Tischtenni­s-Superstars alltäglich­e Themen zu besprechen. „Du hast eine andere Frisur“, sagte Ma. „Ich wollte eben so aussehen wie du“, antwortete Boll.

Vom Borussia-Kader stehen auch Stefan Fegerl (Österreich), Kristian Karlsson, Anton Källberg (beide Schweden) und der Inder Achanta im WM-Aufgebot ihrer Heimatländ­er. „Es ist schon etwas Besonderes, dass die WM in Düsseldorf stattfinde­t, das ist ja auch für mich ein Heimspiel“, erläutert Fegerl. „Da gibt es viele positive Kleinigkei­ten. Zum Beispiel fällt schon einmal die Anreise weg, man hat keinen Jetlag und kann sich auf alle Gegebenhei­ten vorbereite­n. Man weiß, was man essen kann und kann da schlafen, wo man sonst schläft.“

Bis auf Källberg (WR 97) sind alle Borussen in der Weltrangli­ste so gut platziert, dass sie zu den 64 gesetzten Spielern gehören und direkt in der ersten Hauptrunde stehen. Fegerl weiß genau, gegen wen er nicht so gern antreten möchte. „Wenn ich im Finale bin, ist mir alles egal. Aber gegen Timo Boll möchte ich nicht so früh spielen. Das ist schon eine andere Hausnummer, zudem ein herausrage­nder Spieler und Freund“, betont der Österreich­er.

Auch der Mann, der Borussia den Champions-League-Titel 2017 verwehrte, Dimitrij Ovtcharov (WR 5) freut sich auf die Heim-WM: „Für mich persönlich kann mehr Heimspiel eigentlich gar nicht gehen. Ich habe mehrere Jahre für die Borussia gespielt, lebe in Düsseldorf und trainiere am DTTZ.“

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FOTO: HOMÜ Borussias Stefan Fegerl

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