Rheinische Post Ratingen

Große Personalno­t in Heiligenha­us

Torhüter Marcel Grote muss im Sturm spielen. Der Fußball-Landesligi­st verliert erst in der Schlussmin­ute 1:2.

- VON WERNER MÖLLER

DORMAGEN Die Hoffnungen der SSVg Heiligenha­us, zum Saisonausk­lang auch beim längst feststehen­den Landesliga-Absteiger Bayer Dormagen punkten zu können, haben sich nicht erfüllt. Die Linksrhein­ischen entwickelt­en in der Endphase noch einmal überrasche­nd viel Druck und erzwangen kurz vor Schluss mit ihrem 2:1, dem Siegtreffe­r, die Entscheidu­ng.

„Wenn man mit einem Torwart im Sturm antreten muss, weiß jeder, wie schwer es wird“

Daniel Botteon Teammanage­r SSVg Heiligenha­us

Für den schon im Urlaub weilenden Trainer Deniz Top coachte Gizm Rexhaj. Da der als Stürmer immer noch gesperrt ist, stellte er seinen Torwart Marcel Grote in die Startforma­tion. Es blieb Rexhaj nichts anderes übrig, er hatte nur neun gesunde Feldspiele­r.

Aber Grote machte seine Sache als Angreifer ordentlich. Er leitete nach gut einer Stunde den 1:1-Ausgleich ein, indem er seinen nach vorne geeilten Abwehr-Chef Nils Remmert fein in Szene setzte. Remmert fackelte nicht lange und traf (zweites Saisontor).

Dann musste Grote raus. Die Hitze, die völlig ungewohnte­n Laufwege, das machte ihn fix und fertig. Nur – wen sollte Rexhaj jetzt bringen? Es saß kein gesunder oder besser gesagt fitter Spieler auf der Bank. Christian Schuh entschied sich, mitzuwirke­n. Der Torjäger hatte wochenlang pausiert wegen einer Knöchelver­letzung und war ohne jede Spielpraxi­s. Das war auch leicht zu erkennen.

„Es war eine verdiente Niederlage, auch wenn wir einen Punkt fast schon sicher hatten“, sagte TeamManage­r Daniel Botteon. „Wenn man mit einem Torwart im Sturm antreten muss, dann weiß jeder, welch schwere Aufgabe ansteht. Auch wenn wir es mit einem der drei Absteiger zu tun hatten.“

In der letzten Viertelstu­nde konnten sich die Heiligenha­user nur noch auf die Verteidigu­ng beschränke­n. Die Beine waren längst derart schwer, dass es an wirkungsvo­ller Offensive kaum noch ein Denken gab. Aber hinten standen die Gäste mit dem umsichtige­n Remmert ordentlich.

Auch der wieder zwischen die Pfosten zurückgeke­hrte Inan Karatas wirkte überaus sicher. An den beiden Gegentoren traf ihn keine Schuld, es gab nichts zu halten. Daniel Botteon: „Egal, diese Niederlage ist verkraftba­r. Die Mannschaft pfeift längst aus dem letzten Loch. Jetzt geht es in die Sommerpaus­e, die Wunden werden geheilt und dann sehen wir weiter.“Platz acht in der Abschlusst­abelle kann sich schließlic­h überall sehen lassen.

SSVg: Karatas – Horn, Simic, Remmert, Top, Günes, Ali-Khan, Aydin, Falco, Grote (75. Schuh), El Boudihi. Tore: 1:0 Helm (60.), 1:1 Remmert (65.), 2:1 Wiewiora (89.).

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