Stadt soll gegen die Taubenplage vorgehen
Bürger-Union verweist auf Verunreinigungen und hohe Kosten bei der privaten Taubenabwehr.
RATINGEN (JoPr) Die Bürgerunion (BU) drängt die Verwaltung, gegen die massive Taubenplage in der Innenstadt vorgehen. Angela Diehl, 1. stellvertretende Fraktionschefin, und Ratskollege Rainer Vogt haben einen umfangreichen Antrag gestellt, um der Taubenplage Herr zu werden.
Die Verwaltung solle beauftragt werden, „in Zusammenarbeit mit entsprechend Fachkundigen geeignete Maßnahmen zur nachhaltigen Reduzierung der Tauben kurzfristig umzusetzen und die hierfür erforderlichen Mittel bereitzustellen.“
In den vergangenen Jahren sei in der Ratinger Innenstadt eine zunehmende Verunreinigung durch die große Anzahl von sich stetig weiter vermehrenden Tauben feststellbar, so Diehl. Hausbesitzer investierten hohe Summen, um durch bauliche Maßnahmen eine Taubenabwehr zu erzielen. Diehl: „Diese Maßnahmen, welche im Übrigen dem äußeren Gesamterscheinungsbild der Innenstadt nicht unbedingt dienlich sind, lösen das Problem der Verschmutzung naturgemäß nicht, sondern verlagern es nur auf die Nachbarn.“
Das Aufstellen von Schildern mit der Aufschrift „Füttern verboten“als zur Zeit einzige Maßnahme der Stadt habe in der Praxis wenig bis nichts gebracht. Es sei nicht nachvollziehbar, dass die Verwaltung angesichts der immer mehr anwachsenden Taubenpopulation die Auffassung vertrete, dass man im Grunde machtlos sei. Die Stadt verweise darauf, „dass Tierschutzaspekte eine wirksame Taubenabwehr ausschließen“. Zwar habe die Fraktion der Bürger-Union auch stets Tierschutzaspekte im Blick, gleichwohl gebe es sicher Möglichkeiten, der Plage anderweitig Herr zu werden.
„Zum Beispiel gibt es gegen Tauben in Städten wirksamere Mittel als Vogelgitter, Fütterungsverbote, Falkner und Giftköder: Vor allem Tierschützer unterstützten Konzep- te, die wie etwa in Aachen, Augsburg sowie mehr als 40 weiteren Städten bereits seit weit über einem Jahrzehnt erfolgreich durchgeführt werden“, so Diehl und Vogt weiter. Für die Tiere würden dort in den Innenstädten neue Taubenschläge errichtet. Ehrenamtliche „Taubenwarte“füttern die Tiere und ersetzen ihre Eier durch Gipsattrappen: „So vermehren sich die Tauben nicht mehr und der Kot bleibt im Schlag, statt Fassaden zu verschmutzen und zu beschädigen. Dies ist deutlich billiger und wirksamer als Tötungsaktionen. Zugleich fressen die Tiere artgerechtes Futter statt Pizza- und Brotreste“, so die BU.
Und: „Diese wirkungsvolle Maßnahme gilt es unseres Erachtens zeitnah umzusetzen, um einer weiteren Verschmutzung der Innenstadt wirksam zu begegnen.“