CDU kritisiert Heinischs Karrieresprung
Die Basis ist entsetzt: Der Landtagsabgeordnete wird Staatssekretär und verlässt seinen Wahlkreis.
RATINGEN Der Karrieresprung des Landtagsabgeordneten Jan Heinisch zum Staatssekretär hat an der CDU-Basis für Entsetzen gesorgt. Ewald Vielhaus, Fraktionschef der Christdemokraten in Ratingen, warf Heinisch vor, „nur an die eigene Laufbahn, aber nicht an die Wähler gedacht zu haben“. Und Vielhaus stellte die Frage: „Wer soll jetzt die Interessen der Städte Ratingen und Heiligenhaus adäquat vertreten?“ Auch Wolfgang Diedrich, Vorsitzender des einflussreichen Ortsverbandes Ratingen Mitte, zeigte sich wenig begeistert von Heinischs schnellem Abflug aus dem Landtag. Noch im Wahlkampf hatte der frühere langjährige Bürgermeister von Heiligenhaus betont, dass er sich für die Interessen beider Städte (Westbahn, A 44-Lückenschluss) stark machen werde.
Ministerpräsident Armin Laschet wird den 41-Jährigen zum Staatssekretär für ein völlig neu zusammen- gestelltes großes Ministerium für „Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung“berufen. Es wird zuständig sein für alles rund um die Kommunen, also Kommunalrecht und Kommunalfinanzen, darüber hinaus aber auch für Städtebau, Landesentwicklung, Stadtentwicklung und die Gleichstellung von Mann und Frau.
Zuständige Ministerin wird Ina Scharrenbach sein, die in den vergangenen Monaten als CDU-Sprecherin im Untersuchungsausschuss zur Kölner Silvesternacht fungierte. Die Betreuung des Wahlkreises Ratingen/Heiligenhaus werden die anderen drei CDU-Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Mettmann mit übernehmen. Dieser Umstand sei Heinisch besonders wichtig, damit die drängenden Themen in seinem Wahlkreis weiterhin unmittelbar in den Landtag eingebracht werden können.
Die CDU-Basis zeigte sich herb enttäuscht. Vielhaus: „Das hätte ich von Jan Heinisch so nicht erwartet.“