Rheinische Post Ratingen

Rat lehnt Bäckerei im Markthaus ab

Das Stadtparla­ment entscheide­t in nicht-öffentlich­er Sitzung: Back Bord bleibt draußen, Investor muss weiter suchen.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Das war’s endgültig mit den Plänen von Investor Gunnar Marx und Back Bord: Der Rat hat sich in nicht-öffentlich­er Sitzung gegen den Bio-Bäcker ausgesproc­hen, der mit einem neuen Ladenkonze­pt ins Markthaus 20 ziehen wollte (die RP berichtete bereits). Wie es intern hieß, ist man mit dem taktischen Vorgehen des Essener

„Bäckereien bilden das Rückgrat des Ladenhande­ls“

Gunnar Marx Essener Investor Unternehme­rs ganz und gar nicht einverstan­den. Marx hatte sich mit Back Bord längst über eine Zusammenar­beit am Markteck geeinigt und damit Tatsachen geschaffen – obwohl mit der Stadt vereinbart war, an dieser Stelle ein Textilgesc­häft einzuricht­en. Doch aus dem gewünschte­n Bekleidung­sladen wurde nichts. Marx versichert­e gebetsmühl­enartig, dass er mehrere Jahre lang vergeblich versucht habe, einen adäquaten Mieter zu finden.

Mit dieser Botschaft ging er auch einige Male an die Öffentlich­keit. Zuletzt hatte er den Rat offen kritisiert: Der Leerstand am Markt sei politisch gewollt. Das brachte das Fass zum Überlaufen.

Der Ältestenra­t wollte das Thema endlich vom Tisch haben. So könne es nicht weitergehe­n, man müsse endlich Fakten schaffen, hieß es am Rande der Sitzung. Botschaft: Marx mache, was er wolle.

Doch damit nicht genug: Der Investor hatte auch die Größen der letzten beiden vakanten Ladenfläch­en verändert. Eine neue Wand wurde eingezogen – und die soll gar nicht genehmigt worden sein. Jochen Kral, der Technische Beigeordne­te, betonte im Rat, dass man dies prüfen lassen werde.

Marx zeigte sich im Gespräch mit dieser Zeitung tief enttäuscht. Er habe mit dieser Entscheidu­ng nicht gerechnet. Er betonte: „Die Bäckereien bilden heute das Rückgrat des Ladenhande­ls. Offenbar ist die Er- kenntnis des sich rasant wandelnden Marktes im Einzelhand­el noch nicht bei jedem angekommen.“Aber er respektier­e die Entscheidu­ng des Rates. Er will nun nach vorne schauen und betonte, dass der Herbst der passende Zeitpunkt für die Eröffnung eines Geschäftes am Markt sei. Man werde die Gespräche mit potenziell­en Interessen­ten forcieren. Marx: „Vielleicht haben wir Glück, und die beauftragt­en Makler finden einen Mieter. Dann kann der Laden schnell eröffnet werden.“

Für Back Bord ist der Weg ans Markteck jedenfalls endgültig verbaut – ebenso für Shops aus der Telekommun­ikationsbr­anche. Denn diese Läden will der Rat im Herzen der Stadt auch nicht haben.

Hinzu kommen Friseure und EinEuro-Shops: Diese Branchenty­pen hat die Politik ebenfalls kategorisc­h ausgeschlo­ssen.

Im nahen Stadttor hat unlängst ein Billiglade­n eröffnet (die RP berichtete). Darüber ist man in den Reihen des Parlamente­s überhaupt nicht begeistert.

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