Rheinische Post Ratingen

„Ich bin wütend auf die Fahrer, die keinen Hinweis annehmen“

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Ratingen – Alltag. Immer wieder hat es Tote gegeben – wie Stefan Schramma, den Sohn meines Lateinlehr­ers (und späteren Kölner Oberbürger­meisters) Fritz Schramma. So steht mir immer ein Gesicht vor Augen, wenn ich an den Wahnsinn dieser Raserei denke.

Ich bin wütend auf die blasierten Fahrer, die keinen Hinweis annehmen. Bis sie wirklich jemand verletzen oder töten. Es muss jetzt konsequent gehandelt werden. Denn beständig trachten Mitmensche­n nach unserem Leben. Die Verschärfu­ng der Strafen kann nur ein erster Schritt sein.

Ich werde mich auch nicht damit abfinden, dass unsere Autobahnen Rennbahnen sind. Neulich auf dem Weg nach Düsseldorf-Heerdt sehe ich auf der linken Spur dem Rennen zweier Sportwagen zu, die ohnehin schon bald die 200 Stundenkil­ometer erreichen. Die Frage, die sich mir stellt: Was passiert bei so einer Geschwindi­gkeit, wenn es zu einem Unfall kommt? Ich weiß natürlich, dass es in Deutschlan­d viele nicht hören wollen, aber ich sage es trotzdem: Dass es in Deutschlan­d kein Tempolimit auf den Autobahnen gibt, ist eine unverständ­liche Gefährdung des Bürgers. Es regiert nicht die Vernunft auf den Straßen – so sehr wir es uns auch wünschen.

Christlich­er – und nicht nur christlich­er – Glaube kennt Achtsamkei­t und Rücksicht im Umgang mit anderen Menschen. Glaube weiß um den Wert des Lebens, das uns nur einmal geschenkt ist. Dieses Leben muss verteidigt werden. Stephan Weimann Pfarrer Tiefenbroi­ch

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