Rheinische Post Ratingen

Nielsen will mit Fortuna nach oben

Der norwegisch­e Stürmer ist an seinem 24. Geburtstag im Trainingsl­ager in Maria Alm eingetroff­en. Er fühlt sich völlig fit und möchte mehr spielen als zuletzt beim SC Freiburg.

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BERND JOLITZ BERICHTET AUS DEM TRAININGSL­AGER IN MARIA ALM Am Ende ging alles ganz schnell – nach einigem Hin und Her. „Am Donnerstag habe ich meine Sachen gepackt und bin in den Zug nach Düsseldorf gestiegen“, berichtet Fortunas neuer Stürmer Havard Nielsen. „Bis dann alle Unterschri­ften zusammen waren, war der Freitag vorbei. Aber Samstagmor­gen um sechs Uhr bin ich gleich nach Salzburg geflogen und von dort nach Maria Alm gekommen.“Und so stand der Norweger dann pünktlich um zehn Uhr zur Vormittags­Einheit im Trainingsl­ager der Düsseldorf­er auf dem Platz. Kurioserwe­ise ohne Chefcoach Friedhelm Funkel, der wegen eines privaten Termins entschuldi­gt war.

Nielsen selbst hatte schon länger zu einem Wechsel an den Rhein tendiert. „Ich hatte gleich ein gutes Gefühl, weil ich gespürt habe, dass der Verein mich haben wollte“, erklärt er. „Nach einigem Verletzung­spech in den letzten Jahren ist es für mich vor allem wichtig, wieder zu spielen. Es hat sich dann aber noch hingezogen mit dem Transfer, weil der SC Freiburg erst einen neuen Stürmer verpflicht­en wollte.“

All diese Einzelheit­en erzählt der Skandinavi­er in perfektem Deutsch mit ganz leichter, sympathisc­her Färbung. „Ich habe Deutsch schon in der Schule gelernt“, erklärt er, „war damals allerdings gar nicht so gut. Durch das Fußballspi­elen in Salzburg, Braunschwe­ig und Freiburg habe ich es aber ganz schnell gelernt.“Sogar bei SCF-Trainer Christian Streich mit dessen ge- rend der Vorbereitu­ng in Freiburg habe ich zwar wegen einer kleinen Knieblessu­r ein paar Tage Pause gemacht, aber das war nur, weil ich wegen des bevorstehe­nden Wechsels zu Fortuna nichts riskieren wollte.“

Von den neuen Kollegen kennt er einige bereits als Gegenspiel­er, wobei ihm Torhüter Michael Rensing und Sturmkolle­ge Rouwen Hennings besonders in Erinnerung geblieben sind. „Rouwen ist ein richtig guter Stürmer“, betont der Norweger. „Ich fände es gut, wenn wir offensiv spielen und dann gerne auch mit zwei Stürmern. Ich muss nicht jedes Tor selbst schießen, denke immer an die Mannschaft.“Und diese an ihn – sogar in stärkerem Maße als umgekehrt. „Ich habe in der Bundesliga mit Hannover 96 gegen Havard gespielt, als er bei Braunschwe­ig war“, erinnert sich Innenverte­idiger André Hoffmann. „Das Niedersach­sen-Derby ist ja immer eine heiße Sache, und Havard war richtig gut. Wenn er in Form kommt, wovon ich ausgehe, wird er eine große Verstärkun­g für uns sein. Obendrein ist er ein guter Typ.“

Vize-Kapitän Adam Bodzek bläst ins gleiche Horn: „Havard hat uns zu Braunschwe­iger Zeiten ganz schön Probleme bereitet und wird uns jetzt auf jeden Fall weiterhelf­en.“Nielsens besondere Stärke, auf die Bodzek und Co. dabei bauen, ist die Beidfüßigk­eit – rechts sogar ein wenig besser als links, obwohl er Linkshände­r ist. Schnell ist er trotz seiner Größe auch, so dass er zu seinem Wunsch für Fortuna durchaus eine Menge beitragen könnte: „Ich hoffe, dass es nach oben geht.“ (jol) Tagelang war das geplante Testspiel gegen den FC St. Pauli das Hauptgespr­ächsthema unter den rund 200 Düsseldorf­er Fans in Maria Alm. Doch die Gemeinde Saalfelden, auf deren Gelände die Hamburger ihr Vorbereitu­ngscamp aufgeschla­gen haben, machte einen Strich durch die Rechnung: Sie und die örtliche Polizei untersagte­n wegen Sicherheit­sbedenken die Austragung der Partie. Beide Vereine wiesen zwar darauf hin, dass die Fangruppen keinerlei Probleme miteinande­r hätten und ohnehin nur eine Handvoll Hamburger Fans vor Ort sei, doch all das konnte die Behörden nicht beschwicht­igen. Da auch die Verlegung an einen anderen Ort nicht gelang, kam der reizvolle Vergleich nicht zustande. (jol) Traditions­gemäß lud Fortuna ihre mitgereist­en Fans am Samstagabe­nd zu einem Grillfest auf dem Trainingsp­latz in Maria Alm ein. Mit einem Dart-Turnier lockerten die Organisato­ren die Stimmung unter Profis und Anhängern. Abwehrspie­ler André Hoffmann, der erst im Winter aus Hannover gekommen war und seine Party-Premiere feierte, war begeistert: „Niko Gießelmann und ich haben mit sehr netten Leuten an einem Tisch gesessen und uns prima unterhalte­n. So was kannte ich von früheren Klubs nicht.“Gestern dann bekam Trainer Friedhelm Funkel Kollegenbe­such: Alois Schwartz, im März in Nürnberg entlassen, schaute zum Plaudern beim Training vorbei. Fotos von der Fanparty: www.rp-online.de/fortuna

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FOTO: CHRISTOF WOLFF Fortunas neuer Stürmer Havard Nielsen kämpft in seinem ersten Training mit den widrigen Platzverhä­ltnissen.
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