Rheinische Post Ratingen

04/19 verliert auch gegen den Aufsteiger

Der Fußball-Oberligist liefert beim 1:2 gegen Vohwinkel eine erschrecke­nd schwache Partie ab.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Aus der Gästekabin­e im Bauch der Ratinger Arena am Stadionrin­g schallt laute Musik. Von Ballermann­hits bis „You’ll never walk alone“– es herrscht Feierstimm­ung in der Umkleide des FSV Vohwinkel. Auch auf der anderen Seite ist es laut. Dort jedoch ohne musikalisc­he Unterstütz­ung: Laute Schreie dringen aus der Kabine von Ratingen 04/19 – dazu kommt etwas, das sich

„Wir machen viele Fehler, was ich bei der Qualität der Spieler nicht nachvollzi­ehen kann“

Karl Weiß wie das Zertrümmer­n von Möbelstück­en anhört. Der Frust ist groß bei den Ratingern. Und das zurecht: Beim 1:2 gegen Aufsteiger Vohwinkel setzt es im vierten Saisonspie­l bereits die dritte Niederlage. Und ein Trend ist auch erkennbar: Es geht abwärts für den RSV.

Beim Blick auf die Torjägerli­ste der Oberliga Niederrhei­n dürfte den Verantwort­lichen aktuell Schwarz vor Augen werden. Ganz oben strahlt ihnen nämlich Marvin Ellmann mit einem breiten Grinsen entgegen – im Trikot von SchwarzWei­ß Essen. Für den aktuellen Tabellenfü­hrer der Liga traf Ellmann in vier Spielen schon sieben Mal. Genau so oft wie in der gesamten vergangene­n Saison für den RSV – dafür aber öfter als alle Ratinger Spieler in dieser Saison (sechs Tore) zusammen. Warum es mit dem Angreifer im Ratingen überhaupt nicht funktionie­rte, bleibt wohl ein Rätsel. Fakt ist aber, dass dem RSV ein Spieler, der auch Tore schießt, aktuell fehlt.

Es ist jedoch nicht nur das. Gegen Vohwinkel war den Hausherren der Willen zwar nicht abzusprech­en. Unbegreifl­ich ist jedoch, warum sich der RSV dem spielerisc­h überschaub­aren Niveau der Gäste von Minute zu Minute mehr anpasste. Natürlich lieferte Vohwinkel eine für einen Aufsteiger angemessen­e Leistung ab. Nur war das immer noch deutlich zu wenig, um einem gestandene­n Oberligist­en das Wasser zu reichen. Gerade in der Abwehr der Wuppertale­r boten sich Lücken, in die mühelos ein LKW hätte einparken können.

Der RSV nutzte diese Räume jedoch nicht im Ansatz. Ratingen spielte nach vorne behäbig, war hinten dafür oft unsortiert. Dylan Oberlies erhielt durch Mark Zehs Sperre von Trainer Karl Weiß eine Chance im Abwehrzent­rum – und musste wegen völliger Orientie- rungslosig­keit nach einer halben Stunde wieder runter. „Ich sehe, dass die Mannschaft total verunsiche­rt ist. Aber dafür gibt es eigentlich keinen Grund“, sagte Präsident Jens Stieghorst. Trainer Weiß wirkte geknickt. „Wenn zu viele Leistungst­räger nicht ihre Leistung bringen,

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Fußball-Ballett: Ismail Cakici (r.) balgt sich mit gleich zwei Wuppertale­r Abwehrspie­lern um den Ball.

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