Rheinische Post Ratingen

Die Musicals-Stars von morgen

In der „Musical Academy“trafen sich Nachwuchsk­ünstler, um von Profis zu lernen. Im nächsten Jahr gibt es eine Neuauflage.

- VON REGINA GOLDLÜCKE

Das Geschenk seiner Eltern zum 18. Geburtstag stellte ganz unerwartet die Weichen für seine Berufswahl. Adrian Burri durfte nach New York fliegen und erlebte am Broadway sein erstes Musical: „Anything Goes“. Ein magischer Moment. „Vorher wollte ich Schauspiel­er werden“, erzählt er. „Von da an wusste ich, dass es Richtung Musical gehen sollte.“Adrian Burri studiert derzeit an der Universitä­t der Künste in Berlin. Er war der einzige unter den zehn Teilnehmer­n der „Musical Academy“im Capitol Theater, der noch keinen Abschluss hat – er durfte für einen Kollegen einspringe­n, der verhindert war. Alle anderen haben ihre Ausbildung an einer der fünf staatliche­n Musical-Hochschule­n in Deutschlan­d und Österreich bereits absolviert und erste Engagement­s bekommen. Sie eint ein gemeinsame­s Ziel: ein Musicalsta­r von morgen zu werden und das Publikum auf großen Bühnen zu begeistern.

In Düsseldorf trafen die zehn Nachwuchsk­ünstler auf Einladung von „Uptempo e.V.“in der vergangene­n Woche zusammen, um mit Dozenten und bekannten Musicaldar­stellern an ihren künstleris­chen Fähigkeite­n zu feilen. Empfohlen wurden sie von ihren ehemaligen Hochschull­ehrern, die mit der gemeinnütz­igen Initiative zusammenar­beiten. „Damit wollen wir herausrage­nden Talenten die Chance einer gezielten Hochbegabt­en-Förderung bieten“. sagt Andrea Beumer. Einige Jahre lang organisier­te sie im Auftrag der WestLB ein ähnliches Pro- gramm. Nach dessen Ende wurde sie selbst aktiv: „Das Projekt war mir ans Herz gewachsen, das durfte nicht sterben.“Sie gründete den Verein „Uptempo“und startete neu mit der „Musical Academy“unter der künstleris­chen Leitung von Christian Stadlhofer. „Es wäre schön, wenn wir auch die Stadt Düsseldorf als Unterstütz­er für dieses schöne Projekt gewinnen könnten“, wünscht sich Andrea Beumer.

Am Samstag führten die Teilnehmer in der „Show der Rising Stars“im ausverkauf­ten Capitol vor, was sie gelernt und mit Profis wie Hardy Rudolz vertieft hatten: Ein Abend der großen Stimmen und der großen Gefühle. Der Sänger ist in vielen Theatern zu Hause, wurde berühmt durch „Das Phantom der Oper“in Hamburg, wirkte als erster Deutscher bei „Les Misérables“im Londoner Westend mit und spielte zu- letzt in Wien die Uraufführu­ng von „Schikanede­r“. Für ihn war es Vergnügen und Pflicht zugleich, den Talenten zur Seite zu stehen. „Als ich anfing, war ich dankbar für jede Unterstütz­ung“, erzählt er. „Musical-Darsteller zu sein, hatte für manche Theaterint­endanten noch etwas Anrüchiges. Heute weiß man, welche Leistung dahinterst­eckt, um gleicherma­ßen gut singen, tanzen und spielen zu können.“

Genau diese Mischung ist es, die für Kara Kemeny den Kick beim Musical ausmacht: „Ich darf mich auf der Bühne richtig austoben, spüre unmittelba­r die Reaktion der Zuschauer“, sagt die Absolventi­n der Hochschule Osnabrück, die auch Puppenspie­l beherrscht und mehrfach am Theater Hagen engagiert war. Die intensiven Tage in Düsseldorf haben sie beflügelt: „Es war toll, mit der Gruppe noch einmal

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FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Die Musicalnac­hwuchs-Elite im Capitol Theater (v.l.): Kara Kemeny, Adrian Burri Matias Lavall und Cornelia Mooswalder.

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