Rheinische Post Ratingen

Lintorfs zweite Niederlage bringt selbst Töpfer zum Schweigen

Der Chef des Handball-Oberligist­en wollte nach dem 29:39 beim TV Oppum – der zweiten Pleite im zweiten Spiel – lieber nichts sagen.

- VON WERNER MÖLLER

KREFELD Wenn Kalle Töpfer sich wegdreht und nicht sprechen will, dann ist etwas im Busch. Normalerwe­ise gibt der Handball-Chef des TuS Lintorf sportliche Auskünfte rund um die Uhr. Aber diesmal, nach dem 29:39 (13:20) beim TV Oppum und damit der zweiten Oberliga-Pleite im zweiten Spiel, zog es der 61-Jährige vor, ganz zu Schweigen. Lediglich ein stumpfes „Frag den Trainer“brachte der Lintorfer Boss über die Lippen.

Auch Aufstiegs-Coach Christian Beckers war bedient. Er atmete tief durch, ehe er erklärte: „Nach Dinslaken zum Auftakt sind wir erneut auf einen übermächti­gen Gegner getroffen. Oppum wurde vergangene Saison Dritter und hat sich noch einmal verstärkt. Das sagt alles. Zudem fällt das Ergebnis zu hoch aus. Oppum spielte sich in der Endphase in einen mächtigen Rausch. Da konnten wir nicht gegenhalte­n.“

Kommenden Samstag (18 Uhr) steht das zweite Heimspiel an, der Aufsteiger TV Aldekerk II kommt an den Breitschei­der Weg. Dann, mit eigener Publikumsu­nterstützu­ng, hofft der Trainer auf den ersten Saisonsieg, für den aber Vieles besser laufen muss.

Gegen Oppum kassierte seine Mannschaft erneut, wie gegen Dinslaken vor einer Woche (26:39), 39 Gegentore. Die beiden Torleute Laurits Gerdes und Tobi Töpfer erreichen einfach nicht die Form, die in der Oberliga erforderli­ch ist.

Ihnen allein die Schuld zuzuweisen, wäre aber fatal. Die Vorderleut­e lassen viel zu viel durch, weil es ihnen in der Athletik mangelt. Meist 19- und 20-Jährige Deckungssp­ieler sollen es im kraftraube­nden Abwehrspie­l der Lintorfer richten. Sie spielten in der vergangene­n Saison noch in der A-Jugend, in der Regel bei der ART. Vor allem hier besteht Nachholbed­arf, wenn die aktuelle Negativser­ie gestoppt werden soll.

Trotz des erneuten Debakels gibt es auch Positives. Andreas Kropp, der Kreisläufe­r, wurde knochenhar­t von den robusten Oppumern bearbeitet. Dennoch holte der 20-Jährige einige Siebenmete­r heraus und traf selbst dreimal. Auch der Neuzugang aus dem Aachener Raum, Paul Renner, zeigte ein gutes Spiel im Rückraum. Ihm gelangen einige gute Anspiele. Und Christoph Lesch traf gleich achtmal.

Pech kam freilich hinzu, als Jan Lenzen, die große Rückraum-Hoffnung, bei einem Zusammenpr­all so schwer mitgenomme­n wurde, dass er in der zweiten Hälfte nicht mehr zum Einsatz kam. Außerdem musste Mark Pfeiffer von draußen zuschauen. Sein Nasenbeinb­ruch wurde operativ behandelt. TuS Lintorf: Gerdes, Töpfer – Obermayer (1), Renner (2), Haverkamp (4), Lenzen (2), Löwenstein (6), Lesch (8), Kropp (3), Friedrich (3), Ludorf. Zuschauer: 100.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Abgeblockt: Lintorf und Spieler Marius Haverkamp starten mit zweiNieder­lagen in die Saison.

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