Rheinische Post Ratingen

Essen wie aus der Garküche Thailands

- VON JULIA BRABECK

Butsi Rosik bietet in ihrem Lokal Ayutthaya in Flingern authentisc­he Küche ihrer Heimat an. Die Rezepte hat sie von ihrer Mutter gelernt.

Der Name der alten thailändis­chen Königsstad­t Ayutthaya lässt bei vielen Menschen sogleich traumhafte Bilder von wunderschö­nen Tempelanla­gen im Kopf entstehen. Von dem Charme der Stadt spiegelt sich bislang noch wenig im schlicht gehaltenen Düsseldorf­er Thai-Lokal Ayutthaya wider. Die Wände sind zwar pastellfar­ben gestrichen und Bilder von Lotusblüte­n zieren diese, das ist aber schon alles. „Wir planen, noch einiges am Ambiente zu verbessern, uns fehlt aber bislang die Zeit“, sagt Lucjan Rosik. Denn das Ayutthaya ist eigentlich ein Ein-Frau-Unternehme­n, wird von der Thailänder­in Butsi Rosik alleine geführt. Ehemann Lucjan und die zwei Kinder helfen nur aus.

Normalerwe­ise ist auch das Ambiente in einem Imbiss, wie sich das Ayutthaya ehrlich bezeichnet, nicht so wichtig, da der Gast in der Regel nur wenig Zeit zum Essen nutzt. Das ist aber im Ayutthaya an der Behrenstra­ße anders. „Wir sind kein Schnellimb­iss. Butsi kocht alle Gerichte frisch. Hier wird nicht nur einfach aufgewärmt. Wartezeite­n können deshalb entstehen“, sagt Lucjan Rosik.

Wer diese umgehen will, kann aber telefonisc­h seine Gerichte vorbestell­en, im Imbiss essen oder auch mitnehmen. Das Warten lohnt sich aber auf alle Fälle. Was die Einrichtun­g nicht schafft, gelingt dem Essen bereits nach dem ersten Löffel: Man kann Thailand quasi schmecken – sehr köstlich. Einen guten Start bilden zum Beispiel die Salate. Aber Achtung: „Som Tam Gai Grob“(Papaya-Salat mit Tomaten, Möhren, Chili, Erdnüssen und Huhn, 7,70 Euro), „Yam Woon Sen“(Glasnudeln mit Garnelen, Sellerie, Tomaten, Lauch und Chili-Zitronen-Dressing, 8,60 Euro) oder „Nam Tok Moo“(Schwein mit Zwiebeln, Pfeffermin­ze, Koriander, und Lauch, 7,80 Euro) sind nix für sanfte Zungen, sondern haben ganz gut Pfiff.

Die pikante Tom Kha Gai Suppe mit Hühnerflei­sch und Kokosmilch (3,80 Euro) ist ein Klassiker der thailändis­chen Küche. Die leichte Schärfe des Chilis steht in einem wunderbare­n Verhältnis zum frischen Geschmack vom Zitronengr­as. Interessan­t auch die Tom Jeud Woon Sen. Die Suppe bildet mit Glasnudeln, Hühnerflei­sch, MiniFischb­ällchen und Chinakohl eine kuriose, aber schmackhaf­te Vorspeise (3,60 Euro). Es gibt Gerichte mit Reis und Nudeln, mit Huhn, Ente, Rind, Schwein, Garnelen und Fisch sowie Vegetarisc­hes. Tau Hu Tood etwa: Tofuscheib­en mit süßsaurer Soße und Erdnüssen (2,80 Euro). Die Portionen sind großzügig bemessen und Rosiks raten deshalb zu Recht, erst einmal diese zu verspeisen, um zu sehen, ob danach noch Platz ist für eine der über 40 Hauptspeis­en (sie kosten zwischen 7,50 und 9,50 Euro).

Pad Thai ist das Nationalge­richt Thailands. Die Nudeln mit Huhn, Ei, Sojaspross­en und Erdnüssen (8,60 Euro) schmecken authentisc­h, als kämen sie direkt aus einer thailändis­chen Garküche. Kein Wunder: Butsi Rosik ist in Thailand groß geworden und hat das Kochen von Mutter und Großmutter gelernt. Geschmackl­ich fein abgestimmt ist auch Ped Pad Khing (9,50 Euro), Entenbrust mit Ingwer, Champignon­s, Paprika und Bohnensoße. Klassisch

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RP-FOTO: HANS JÜRGEN BAUER Butsi Rosik bereitet die Speisen stets frisch und auf Bestellung zu – etwas Wartezeit inbegriffe­n.

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