Jung-Banker sollen Kunden betrogen haben
Die Männer sind angeklagt, zahlreiche gefälschte Überweisungen veranlasst zu haben.
(wuk) Die Bankkonten von Kunden geschröpft und rund 20.000 Euro Beute gemacht zu haben, wird jetzt vier Männern vorgeworfen, darunter zwei früheren Bankangestellten. Als Auszubildende bei einer Großbank sollen die 23 und 24 Jahre alten Angeklagten Kundendaten abgefragt, Kundenunterschriften nachgeahmt und von den fremden Konten dann eine Vielzahl gefälschter Überweisungen veranlasst haben. Hätten alle Versuche der beiden angehenden Bankkaufleute und ihrer Komplizen (beide 31) geklappt, wäre ein Gesamtschaden von fast 300.000 Euro entstanden. Über die jetzt erhobene Anklage gegen das Quartett befindet nun das Landgericht. Einen Prozesstermin gibt es noch nicht.
Computerdaten von Kunden haben die beiden Jung-Banker angeblich hemmungslos ausgenutzt: Kontostand und hinterlegte Unterschriften sollen die 23 und 24 Jahre alten Männer laut Anklage heimlich abgefragt, dann Kontoveränderungen oder Überweisungen beantragt und dafür die Signaturen der Bankkunden gefälscht haben. In einem Fall ging es um 45.000 Euro, die auf ein Konto eines der als Mittäter angeklagten 31-Jährigen umgeleitet werden sollten. In einem anderen Fall soll der 23-jährige Angeklagte die Bankkarte einer 80-jährigen Bankkundin bei deren Filialbesuch an sich genommen und damit seine Einkäufe an der Kö oder bei LuxusKaufhäusern beglichen haben. Am Folgetag erhöhte er laut Anklage sogar die Freibeträge für die Bankkarte der demenzkranken Seniorin, setzte seinen Beutezug dann fort. In einer Vielzahl weiterer Fälle versuchte er demnach, mit Hilfe gefälschter Kunden-Unterschriften auf Konten zuzugreifen, füllte angeblich auch Überweisungen für einen Uhrenkauf oder für eine Firmenbeteiligung aus und soll als Bankmitarbeiter diese erfundenen Aufträge dann gleich ausgeführt haben – auf die Konten der Helfershelfer. Einmal konnten die Täter dadurch fast 10.000 Euro von einem Kundenkonto abfischen, doch in allen übrigen Fällen hat das Sicherheitskonzept der Großbank gegriffen.
Einer der Angeklagten soll ein Teilgeständnis abgelegt haben, beide Bank-Auszubildenden sind inzwischen arbeitslos.