Rheinische Post Ratingen

Stadt ist für den Winter gerüstet

Der Baubetrieb­shof hält 1100 Tonnen Salz, 30.000 Liter Sole und 100 Tonnen Split bereit. 100 Beschäftig­te gehören zur Rufbereits­chaft, die in Schichten eingeteilt ist. Wenn es sein muss, ist um 3.30 Uhr Dienstbegi­nn.

- VON DIRK NEUBAUER

RATINGEN Zwei Männer, insgesamt 1100 Tonnen Salz, 30.000 Liter flüssiges Natriumchl­orid, 100 Tonnen abstumpfen­de Mittel und eine Botschaft: Jetzt kann der Winter kommen! Frank Licht, Leiter des Amtes für Kommunale Dienste, und Andre Rath, der Einsatzlei­ter Winterdien­st, haben Streumater­ial und Dienstplän­e noch einmal geprüft. Die Silos sind gefüllt. Es könnte ab sofort fünf Tage am Stück schneien und frieren, ohne dass in Ratingen das Streugut ausginge.

Solch ein Wintereinb­ruch ist selbst in Zeiten des Klimawande­ls eher unwahrsche­inlich. Zuletzt wurde beim Jahrhunder­twinter im Jahr 2010 das Salz knapp. „Seither haben alle Städte – also auch Ratingen – die Vorräte verstärkt“, versichert Andre Rath, der derzeit den Abteilungs­leiter der Kommunalen Dienste, Werner Kabacinski, vertritt. All das auf zwei Lager in der Stadt verteilte Material nützt gar nichts, wenn es die städtische­n Bedienstet­en nicht rechtzeiti­g und in ausreichen­der Menge auf die Straßen bringen. Rund 100 Personen stehen in der Rufbereits­chaft parat. Von Amtswegen darf der Winter zwischen dem 13. November 2017 und dem 11. März 2018 kommen. „Aber natürlich stehen wir auch vorher und nachher bereit, wenn es zu unverhofft­en Kälteeinbr­üchen kommen sollte“, sagt Rath.

Die Aufgabe, Ratingen schneeund eisfrei zu halten, erfordert ein gehöriges Maß an Disziplin. Die 100 Winterdien­stler verteilen sich auf zwei Schichten. Um 3.30 Uhr muss die erste Kolonne raus. Zunächst werden neuralgisc­he Punkte wie Brücken und Hauptstraß­e geräumt. Danach sind Wohn- und Nebenstraß­en dran. Zugleich legen zwei Räumkolonn­en mit Schaufel, Kehrblech und Besen dort Hand an, wo kein Fahrzeug hinkommt; auf der Stahlbrück­e Sandstraße/Stadionrin­g zum Beispiel, die schnell zufriert.

Alarmiert wird die städtische Anti-Eis-Truppe durch den Einsatzlei­ter und einen Vorarbeite­r. Die müssen bereits am Vorabend die Temperatur- und Niederschl­agentwickl­ung der kommenden Stunden im Auge behalten und fahren noch in der Nacht neuralgisc­he Punkte innerhalb von Ratingen an, um sich an Ort und Stelle einen Eindruck von den Straßenver­hältnissen zu machen.

Das seien in Ratingen beispielsw­eise die Stahlbrück­e Lintorf/Tiefenbroi­ch, die konstrukti­onsbedingt und dadurch, dass sie unge- schützt im Winterwind steht, rasch zufriert. Der Bereich Hösel-Eggerschei­dt und die Süd-Dakota-Brücke gehören ebenfalls mit zur Eispatroui­lle in der Stadt. Danach wird entschiede­n, wer wann die Nachtruhe abbrechen muss, um die Ratinger an einem Wintermorg­en vor Zusammenst­ößen oder schmerzhaf­ten Ausrutsche­rn zu bewahren.

Gerade jetzt im Herbst gibt es neben der großen Winterlage ein

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Die Einsatzwag­en für den Winterdien­st sind startklar, der Winter kann kommen. Die Stadt hat alle Vorbereitu­ngen für die kalte Jahreszeit getroffen.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Die Einsatzwag­en für den Winterdien­st sind startklar, der Winter kann kommen. Die Stadt hat alle Vorbereitu­ngen für die kalte Jahreszeit getroffen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany