Junge Leser stellen Lieblingsbücher vor
Ein Schaufenster der Buchhandlung Schlüter zeigt Kunstwerke von Schülern der Käthe-Kollwitz-Realschule.
LINTORF Es gibt Kinder, die schon seit sie in die Grundschule gehen, Bücher verschlingen und am liebsten in die Welt in ihrem Schmöker eintauchen würden. Andere wiederum haben für Bücher gar nichts übrig und wollen nicht lesen, es gibt für sie viele andere Aktivitäten, denen man in der Freizeit nachgehen kann. Dabei ist Lesen der Schlüssel zu einem erfolgreichen Lernen, denn einen großen Teil des eigenen Wissens nimmt man in Textform auf. Außerdem erweitert der Leser seinen Wortschatz und kann sich besser ausdrücken.
Doch wie können Lesemuffel motiviert werden? Wie kann man das Lesen fördern? In der Käthe-Kollwitz-Realschule Dependance Lintorf haben die Lehrer gute Erfahrungen mit Buchprojekten gemacht. Die Schüler bekommen den Auftrag, ein Buch ihrer Wahl zu einem bestimmten Thema zu lesen und es ihren Mitschülern vorzustellen. Die Präsentation erfolgt mittels eines Textes, in dem sie etwas zu dem Autor und dem Inhalt des Buches schreiben, sowie erklären, was ihnen besonders an dieser Geschichte gefallen hat. Zusätzlich fertigen die Schüler eine Bastelarbeit an, um zu visualisieren, was sie mit dem Buch verbinden. „Diese Buchprojekte kommen bei den Schülern immer gut an. Sie müssen sich mit dem Gelesenen auseinandersetzen und können gleichzeitig zu Hause kreativ tätig sein, um eine sogenannte Lesekiste oder ähnliche Arbeit anzufertigen. Wir bemühen uns, pro Schuljahr solch ein Projekt durchzuführen“, sagte Lehrerin Petra Sproten.
Schüler der Klasse sechs bis acht hatten in diesem Jahr gut sechs Wochen Zeit gehabt, ein Buch zum Thema Halloween zu lesen und entsprechend für eine Präsentation aufzuarbeiten. Ein Teil ihrer Werke kann derzeit noch im Schaufenster der Lintorfer Buchhandlung Schlüter bewundert werden, wie beispielsweise eine große Fledermaus aus Tonpapier, mit der das Buch „Die Vampirschwestern“vorgestellt wurde, oder ein Pappkürbis, der Playmobilfiguren beherbergt, um eine Geschichte der „Drei ???-Kids“zu visualisieren. Die Buchhandlung war gerne bereit, die Arbeiten der Realschüler auszustellen. „Wir haben schon mehrere Projekte mit der Schule durchgeführt. Als sie dann nachfragten, ob ein Teil der Präsentationen bei uns gezeigt werden kann, haben wir natürlich zugestimmt. Bis Ende der Woche zieren sie noch das Fenster“, sagte Sabine Burmann von der Buchhandlung.
Siebklässlerin Jenny hat das Projekt großen Spaß gemacht, auch wenn sie nicht zum Lesen motiviert werden musste, sie liest gerne. Sie hat sich „Harry Potter und der Stein der Weisen“vorgenommen und baute kurzerhand „Hogwarts“nach, die berühmte Schule aus den Romanen um den jungen Zauberer. „Ich kannte bisher die Geschichten nicht, nur die Filme, aber nachdem ich den ersten Band gelesen habe, habe ich mir gleich die Folgebücher dazu gewünscht“, sagte sie.