„Mit dem eigenen Tod setzt man sich nur ungern auseinander, doch die Situation kann plötzlich aktuell werden“
Auf alle möglichen Situationen bereitet sich die meisten gut vor. Ob Urlaubsreise, Hochzeit oder Bewerbungsgespräch – man informiert sich, vergleicht, wägt ab, plant und entscheidet dann. Eine große Ausnahme gibt es: den letzten Weg. „Da scheuen viele die Vorbereitungen. Das ist zwar verständlich, weil man sich nur ungern mit dem eigenen Tod auseinandersetzt, doch von heute auf morgen kann diese Situation plötzlich aktuell werden“, sagt Claus Frankenheim vom Düsseldorfer Bestattungshaus Frankenheim.
Ganz wichtig sei für die Hinterbliebenen dann die Zeit zwischen dem Tod eines Menschen und seiner Beerdigung. „In dieser kostbaren Phase kann Wesentliches erlebt, aber auch versäumt werden und sich sehr daher sehr heilsam oder auch sehr belastend auswirken. Das nehmen wir in vielen Begegnungen und in der Begleitung von Trauernden immer wieder wahr“, erläutert Frankenheim. Wenn bereits klar geregelt sei, was im Trau- erfall passieren soll, erleichtere das die Situation sehr. „Die Angehörigen haben dann mehr Zeit und Ruhe, um das Abschiednehmen bewusst zu erleben und aktiv zu gestalten.“
Frankenheim empfiehlt daher, sich zunächst zu fragen, wie der eigene letzte Weg denn aussehen solle. Folgende Fragen sollte man dabei für sich beantworten: Welche Vorstellungen habe ich von meiner eigenen Bestattung? Was ist mir dabei besonders wichtig? Was kommt für mich in Frage, und was möchte ich auf keinen Fall? Was ist mir wichtig für die, die um mich trauern?
Ganz wichtig ist für Frankenheim dabei ein ganzheitlicher Ansatz: „In unserem Haus legen wir großen Wert darauf, dass die Bedürfnisse aller Betroffenen berücksichtigt werden. Was uns als vermeintlich beste Lösung erscheint, muss nicht immer auch das Beste sein für die Trauernden, die mit dem Tod weiterleben müssen.“
Daher empfiehlt der Bestatter grundsätzlich, auch die Menschen, die einem am Herzen liegen, in diese Entscheidungen mit einzubeziehen. Claus Frankenheim „Das ist sicher nicht einfach und braucht einen Moment der Ruhe und Gelassenheit. Der Gedanke, jemanden unwiderbringlich gehen oder zurückzulassen, löst immer heftige Gefühle aus. Doch wenn auch Tränen fließen, so hilft es doch, Ängste zu nehmen und Unsicherheiten auszuräumen“, bekräftigt Claus Frankenheim.
Mit dem Bestatter des Vertrauens solle danach in einem unverbindlichen Gespräch die verschiedenen Möglichkeiten der Bestattungsvorsorge erörtert werden. „Dazu gehören auch der finanzielle Rahmen sowie die Optionen für die Absicherung der Bestattungskos- ten“, erläutert Claus Frankenheim.
Zunächst wird dabei die Bestattungsform festgelegt. „Grundsätzlich sind in Deutschland nur zwei erlaubt: die Erd- und die Feuerbestattung. Alle anderen sind Unterkategorien.“Dazu zählen zum Beispiel die Natur- und Seebestattung, das Kolumbarium und weitere spezielle Bestattungsformen.
Im zweiten Schritt wird dann die Grabart festgelegt: Soll die Grabstätte anonym, also nicht mehr auffindbar sein, oder soll es einen Ort zum Trauern geben? Was Frankenheim für sich persönlich sehr klar beantwortet: „Trauer braucht einen Ort“, betont er.
In den weiteren Schritten werden Einzelheiten und Details festgelegt. „Ist dann alles besprochen und entschieden, wird dies in einem Bestattungsvorsorgevertrag festgehalten und gegebenenfalls ein Treuhandkonto für eingezahlte Gelder eingerichtet. Die hierfür erforderlichen Formalitäten übernimmt der Bestatter. Für den betreffenden Menschen ist es sehr beruhigend, wenn so dann alles geregelt ist“, erläutert Claus Frankenheim.
Seit 2003 bietet sein Bestattungshaus zudem drei unterschiedliche Trauergruppen für Hinterbliebene an, um den Tod eines geliebten Menschen besser zu bewältigen. „Die Gruppen sind offen für alle, die um einen Menschen trauern – nicht nur für unsere Kunden.“
Die erste Form der Trauergruppe sind Einzelgespräche mit einem der vier erfahrenen Trauerbegleiter im Bestattungshaus Frankenheim – die ersten drei Gespräche, die im Abstand von vier bis acht Wochen stattfinden, sind dabei kostenfrei.
Die zweite Form ist ein offene Trauergruppe, der sogenannte TrauerTreff mit einem wechselnden Personenkreis ohne vorherige Anmeldung. Der Treff ist ein gemeinsames Angebot vom Bestattungshaus Frankenheim und dem Hospizverein Düsseldorf-Nord, findet in den Wintermonaten alle 14 Tage und in den Sommermonaten alle vier Wochen donnerstags in den Räumlichkeiten des Bestattungshauses statt (Münsterstraße 77 in Düsseldorf-Derendorf).
Die dritte Form ist eine geschlossene Trauergruppe mit einem festen Personenkreis, der sich im Abstand von zwei Wochen insgesamt zehn Mal trifft. Wegen der viel größeren Verbindlichkeit und Intensität ist dafür die vorherige Teilnahme an einem Infoabend erforderlich.