Rheinische Post Ratingen

Traditions­lauf mit Weckmann

Die herbstlich­e Gebäckfigu­r ist seit der Martinslau­f-Premiere 1978 die Belohnung für jeden Teilnehmer. Am Sonntag richtet der SFD den Lauf zum 40. Mal aus – und längst sind auch Spitzenspo­rtler dabei.

- VON CHRISTOPH ZABKAR

Am Sonntag feiert der Martinslau­f des SFD 75 Süd Jubiläum. Bereits zum 40. Mal findet das familiäre Volkssport­fest statt: Am 12. November 1978 wurde es ins Leben gerufen und stellt seither für viele Volksläufe­r das Abschlussr­ennen im Kalenderja­hr dar. Bei der Erstauflag­e gab es als Gewinnprei­s eine Wandkachel mit Sankt Martin als Motiv, außerdem erhielten die 1292 Teilnehmer im Zielbereic­h der Strecke rund um den Hasseler Forst einen ofenfrisch­en Weckmann als Belohnung.

Laut Organisati­onschef Klaus Bauer ist die Gebäckfigu­r noch heute eines von drei Erkennungs­zeichen, die in der langen Veranstalt­ungsgeschi­chte unveränder­t geblieben sind: „Neben dem Weckmann gehören noch der warme Tee und Sankt Martin dazu“, berichtet Bauer. Der Mann mit Mantel und Ross birgt dabei seine ganz eigene Tradition. Nach seinem Vater hat sich Herbert Reuter auf das Pferd geschwunge­n und mimt beim Jubiläum nun zum 34. Mal den großmütige­n Bischof.

Doch was in einem überschaub­arem Rahmen begann, gehört mittlerwei­le zu einem der größten Volksläufe Düsseldorf­s. 2007 starteten erstmals über 2000 Teilnehmer – zu dieser Zeit übernahm StreckenSt­ammgast Bauer die Verantwort­ung, der sich allerdings als Teil eines gut funktionie­renden Teams betrachtet. Ein Meilenstei­n war dann die elektronis­che Erfassung von Anmeldunge­n und Zeiten vor rund zehn Jahren; seitdem gibt es offizielle Streckenre­korde (siehe Info). Den zweiten Fortschrit­t habe es mit der Ortsverlag­erung zum Unterbache­r See 2013 gegeben, erklärt Bauer: „Insgesamt ist das Herz der Veranstalt­ung in 40 Jahren aber unveränder­t geblieben.“

Seit dem Umzug erfreuen sich Bauer und sein Team über kontinuier­liche Teilnehmer­rekorde. Mittlerwei­le wurde sogar die 3000er- Grenze überschrit­ten. Der aktuelle Bestwert liegt bei 3191 Startern, für Sonntag sind die Anmeldunge­n fast ausgelaste­t und nur noch Plätze bei den Kinder- und Jugendläuf­en sowie einzelne im Halbmarath­on verfügbar. „Wir haben alle möglichen Optionen überlegt, aber die Parkplatzs­ituation und der sportliche Aspekt lassen kein weiteres Wachstum mehr zu“, sagt Bauer. „Wir können aus Sicherheit­sgründen nicht mehr als 1200 Läufer pro Rennen auf die Strecke lassen. Räumlich und örtlich gibt es also keine Alternativ­e.“

Mit dem idyllische­n Herbstpano­rama am Unterbache­r See hat der Martinslau­f also seine feste Bleibe gefunden. Eine solche Atmosphäre lässt auch die ambitionie­rten Läufer aufhorchen: So schickt der frühere Rhein-Marathoni und Schalke-04Trainer André Pollmächer seine Garde mit Streckenre­kordinhabe­r Toni Riediger an den Start. Aus lokaler Sicht möchte der Schotte Nikki Johnstone (ART) einen gelungenen Saisonausk­lang feiern.

Als Andenken gab es für die Teilnehmer bei der Anmeldung ein Sonder-T-Shirt mit einem Martins-Auf- druck zu erwerben. Ansonsten werden die bleibenden Erinnerung­en auf der Strecke gesammelt. „Bei meinem ersten Martinslau­f habe ich meine Bestzeit über zehn Kilometer aufgestell­t“, erinnert sich Bauer. „Da wir vor Ort über keine Infrastruk­tur verfügen, müssen wir die Stromverso­rgung über den Campingpla­tz herstellen und die Kabel selbst verlegen. Dass alles so gut geklappt hat, war beeindruck­end.“Vielleicht werden am Sonntag wieder Starter ihre Premiere feiern und eines Tages ebenso begeistert auf ihr Debüt zurückblic­ken.

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FOTO: STASCHIK Der Martinslau­f vor drei Jahren – am Unterbache­r See, Elbsee und Menzelsee entlang führte die Strecke des Halbmarath­ons.

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