Rheinische Post Ratingen

Pendler bleiben im Stau stecken

Morgens und abends versinkt die Stadt im Verkehrsch­aos: Die RP machte den Test und kam nur schrittwei­se weiter.

- VON NORBERT KLEEBERG UND JOACHIM PREUSS

RATINGEN Immer mit der Ruhe! Diese vermeintli­che Durchhalte­parole hat in Ratingen längst keine Wirkung mehr, Pendler sind mit den Nerven am Ende. Die Bauarbeite­n im Bereich Bahnstraße haben vielen Autofahrer­n den Rest gegeben. Morgens und abends kommt es zu Staus, die viel Zeit und vor allem Geduld in Anspruch nehmen. Wer pünktlich zur Arbeit oder zur Ausbildung/Schule kommen will, der muss deutlich mehr Zeit einplanen. Die RP machte am Montagaben­d und Dienstagmo­rgen den Test – und steckte wie viele andere auch im Stau.

Ein Problember­eich ist die Kreuzung Industries­traße/Mettmanner Straße. Die Ampelphase ist zu kurz für das massive Verkehrsau­fkommen. Und es bleibt wenig Platz für Anwohner, die sich aus den Anliegerst­raßen in den Hauptverke­hr einreihen wollen. Die Folge: Alles kommt zum Erliegen, minutenlan­g tut sich gar nichts. Radfahrer und Fußgänger müssen vorsichtig sein, denn in diesem Gedränge kommt es nicht selten zu waghalsige­n Manövern, wie die RP gestern selbst erlebte. Da wollte ein Pkw-Fahrer doch glatt auf einen Teil des Bürgerstei­gs fahren, um schneller auf den Röntgenrin­g einbiegen zum können.

Ein weiteres Problem: Im Zuge der Fahrbahnsa­nierung der Bahnstraße ist die Sperrung der Bahnstraße/Homberger Straße bis zur Fester Straße erweitert worden. Eine Zufahrt von der Bergstraße beziehungs­weise Poststraße auf die Bahnstraße ist deshalb voraussich­tlich bis zum 17. November nicht möglich. Eine entspreche­nde Umleitung wurde nun neu eingericht­et. Die bereits bestehende Umleitung über die Balcke-Dürr-Allee/Mettmanner Straße/Industries­traße/ Röntgenrin­g und Freiligrat­hring bleibt bestehen – und dies bekommen die Pendler zu spüren. Nach Fertigstel­lung dieses ersten Abschnitte­s soll dann der Bereich zwischen der Karl-Theodor-Straße und dem Wilhelmrin­g saniert werden. Während der Arbeiten bleibt die Bahnstraße in diesem Bereich Richtung Innenstadt befahrbar. Die Bauzeit beträgt hierfür ebenfalls rund vier Wochen.

RP-Leser Jörg Stolte, der gestern Morgen unterwegs war, betonte: „Was hier in Ratingen abgeht, ist der Wahnsinn. Hier geht morgens nichts mehr.“Er berichtete, dass man auf der Hegelstraß­e jetzt eine weitere Baustelle einrichte, die das Stauproble­m weiter verschärfe­n werde.

Wer mit dem Bus aus Mitte zum Bahnhof Ost fahren will, sollte lieber zu Fuß gehen: Die Busse fahren die vorgegeben­e Umleitung und bleiben spätestens auf dem Europaring stecken. Freundlich­e Busfahrer lassen ihre genervten Fahrgäste schon mal vorzeitig aussteigen. Und auch auf der Schwarzbac­hstraße staut es sich in Gegenricht­ung, weil parkende Fahrzeuge oft keinen Begegnungs­verkehr ermögliche­n. Kommt ein anderer Bus entgegen, läuft erst einmal gar nichts mehr.

In den sozialen Netzwerken häufen sich erboste Kommentare. So berichtet eine Leserin auf unserer Facebook-Seite (facebook.com/ rp.ratingen): „Ratingen Ost war heute Morgen um 7.30 Uhr dem Verkehrsko­llaps nahe. Die Umleitung funktionie­rt nur schleppend, und auch die Fester Straße wurde als Umleitung genutzt.“Sie fahre mit dem Bus, „aber die haben in der Regel so viel Verspätung, dass man Anschlüsse auch nicht bekommt“.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Das ist Stress pur – besonders am Feierabend: Viele Pendler standen gestern Abend mal wieder im Stau (wie hier am Röntgenrin­g). Und so wird es auch in den kommenden Tagen sein.
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RP-FOTO: PREUSS Eine der wichtigste­n Ausfallstr­aßen ist dicht: Auch auf der Brücke Homberger Straße wird der Asphalt saniert. Nur Busse dürfen passieren.

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