INFO Die Geschlechterfrage im Regelwerk
Das IOC beschloss 2004, dass es transsexuellen Athleten erlaubt ist zu starten, wenn ihre Operation mindestens zwei Jahre vor dem Wettbewerb stattgefunden hat und der Hormonhaushalt zum „neuen“Geschlecht passt. Hyperandrogene Athletinnen müssen sich erst dann wieder einer androgensenkenden Behandlung unterziehen, wenn ihnen ein Vorteil wissenschaftlich belegt werden kann. Androgene (z.B. Testosteron) sorgen dafür, dass sich männliche Merkmale entwickeln. lung unterzogen haben und in ihrem biologischen Ursprungsgeschlecht an den Start gehen. Jaiyah Saelua lebt als „Fa´afafine“. In der polynesischen Kultur werden so Personen bezeichnet, die männlichen Geschlechts sind, aber sozial als Frau betrachtet werden. Sie kam in elf Länderspielen für die HerrenFußballnationalmannschaft Amerikanisch-Samoas zum Einsatz. Der US-Amerikaner Keelin Godsey verpasste als männliches Gegenstück 2012 nur knapp die Olympiateilnahme im Hammerwurf der Frauen.
Für diese Vielfalt fehlt den Verbänden häufig ein klares Konzept. Lucie Veith vom Bundesverband Intersexueller Menschen sieht den Sport gefordert. Die aktuelle Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts, ein drittes Geschlecht rechtlich anzuerkennen, gebe die Möglichkeit, „einmal ganz neu zu denken“. „Warum sollte es etwa in der Leichtathletik nicht drei Weltmeister über 100 Meter geben? Oder warum unterscheiden wir nicht nach Größe, Gewicht oder einem anderen Merkmal“, fragte Veith.