Ohne Dahlmeier kein Podest
ÖSTERSUND (sid) Das Lächeln fiel Franziska Hildebrand bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt schwer. So schwer, dass erst der Blick auf die Ergebnistafel ihre Miene ein wenig aufhellte. „Es ist wirklich schön, dass der 13. Platz schon mal auf der Habenseite steht“, sagte die 30-Jährige, die beim BiathlonWeltcup in Östersund als beste Deutsche immerhin die halbe Olympia-Norm knackte.
Eine Podestplatzierung war in Abwesenheit der erkälteten Überfliegerin Laura Dahlmeier praktisch ausgeschlossen gewesen. Dass Staf- fel-Weltmeisterin Hildebrand aber das erfreulichste Resultat für den Deutschen Skiverband (DSV) liefern würde, kam ziemlich überraschend. Schließlich hatte sie im Sommer mit einer Knöchelverletzung zu kämpfen gehabt, konnte deshalb lange Zeit nur dosiert trainieren – das Fragezeichen vor dem ersten Auftritt im olympischen Winter war dementsprechend groß.
„Ich habe im Rennen aber eigentlich gar nichts gemerkt“, sagte Hildebrand, der die raue Polarluft in Mittelschweden viel mehr am Schießstand Probleme bereitete. „Jeder kämpft mit kalten Händen, das macht das Schießen umso schwieriger“, sagte die Sportsoldatin vom WSV-Clausthal-Zellerfeld mit Blick auf Temperaturen von Minus elf Grad.
Von insgesamt 20 Schüssen verfehlte die Deutsche allerdings nur einen, der dummerweise direkt mit einer Strafminute sanktioniert wurde. Die drei Athletinnen auf dem Podest – es siegte überraschend Nadeschda Skardino aus Weißrussland vor Synnoeve Solemdal (Norwegen) und Juliia Dzhima (Ukraine) – blieben allesamt ohne Fehlschuss.