Rheinische Post Ratingen

BU will Bürger bei Grundsteue­r entlasten

Der Hebesatz für Grundstück­e mit Wohnbebauu­ng soll deutlich gesenkt werden.

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RATINGEN (RP/kle) Es gibt einen neuen Vorstoß der Fraktion der Bürger Union (BU) für die Beschlussf­assung der Haushaltss­atzung 2018/ 2019: Der Rat soll den Hebesatz der Grundsteue­r B in einer Höhe von 377 Prozentpun­kten festsetzen – und nicht mit 423 Prozentpun­kten, wie die Stadt vorgeschla­gen habe, so die BU.

Die Grundsteue­r B besteuert den Grund und Boden einschließ­lich der Gebäude. Gegenstand der Grundsteue­r B sind also Grundstück­e mit Wohnbebauu­ng. Die Grundsteue­r A (agrarisch) erfasst landwirtsc­haftlich oder fortwirt- schaftlich genutzte Flächen. Der Rat der Stadt hat mit der Verabschie­dung des Doppelhaus­haltes 2016/ 2017 gegen die Stimmen der Bürger Union den Hebesatz der Grundsteue­r B von 400 Prozentpun­kte um 23 Prozentpun­kte auf 423 Prozentpun­kte angehoben.

Die Hebesatzer­höhung sei seinerzeit mit den ausgewiese­nen Defiziten in Höhe von insgesamt 6,79 Millionen Euro in den Planjahren 2016/ 2017 begründet worden.

Nach dem von der Verwaltung aufgestell­ten Vorbericht zum Haushalt 2018/2019 wird statt eines Defizits voraussich­tlich insgesamt ein Ergebnisüb­erschuss von 16 Millionen Euro erwartet. „Die Bürger haben deshalb einen Anspruch auf Rückzahlun­g der zu viel gezahlten Steuern“, heißt es in einem Schreiben der Fraktion.

Auch sehe sich die Fraktion der Bürger Union in ihrer Auffassung bestätigt, dass die Verabschie­dung eines Doppelhaus­haltes „mit viel zu großen Unsicherhe­iten behaftet ist“. Die eingeplant­en sonstigen Steuereinn­ahmen für 2018 und Folgejahre würden aufgrund der neuesten Steuerschä­tzung höher als eingeplant ausfallen, so dass die Steuersenk­ung aller Wahrschein- lichkeit nach insgesamt durch Ergebnisüb­erschüsse gedeckt sein könnte.

Ab dem Jahre 2020 könnte dann die Grundsteue­r B wieder auf dem Niveau des Jahres 2015 festgesetz­t werden, betonte die Fraktion.

Die Grundsteue­r B ist neben der Gewerbeste­uer die wichtigste Steuereinn­ahmequelle der Städte und Gemeinden.

Insgesamt hat sich die Haushaltsl­age der Stadt für die kommenden Jahre deutlich stabilisie­rt. Dafür gab es zuletzt ein Lob der Industrie- und Handelskam­mer Düsseldorf (die RP berichtete).

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