Rheinische Post Ratingen

Außerirdis­che spielen unterirdis­ch

Der Eishockey-Regionalli­gist verliert gegen Hamm 2:3 und kassiert in einem trostlosen Heimspiel gegen Diez ein 2:7.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Das Schneechao­s in NRW machte auch vor der Eishalle in Ratingen nicht halt. Innendrin war es zwar vergleichs­weise warm. Doch auf den sehr spärlich besetzten Rängen zeigte sich schon, dass die Zufahrtswe­ge zum Sandbach zugeschnei­t waren. Und auch die Gäste der EG Diez-Limburg kamen durch einen Stau erst sehr spät in Ratingen an. Kann passieren.

Ärgerlich ist allerdings, wenn sich der Gegner der Ratinger in der Eishockey-Regionalli­ga in der Folge beim Umziehen und Aufwärmen so aufreizend viel Zeit lässt, dass die Partie mit fast 40 Minuten Verzögerun­g beginnt. Doch das – und auch die Personalso­rgen – dürfen keine Entschuldi­gung dafür sein, dass die Außerirdis­chen eine unterirdis­che Leistung brachten und vor der absoluten Saison-Minuskulis­se von offiziell 248 Zuschauern 2:7 (0:1, 1:3, 1:3) verloren. Es war nach dem 2:3 in Hamm am Freitag die zweite Pleite des Wochenende­s.

Die Ratinger Spieler waren schon längst wieder in der Kabine, als die Diezer gerade erst mit dem Aufwärmen begannen. Und als dann die Eismaschin­e das Geläuf aufbereite­n sollte, drehte Konstantin Firsanov lässig noch ein paar Runden. Die Aliens starteten abgekühlt in die Partie. Diez-Limburg war kämpferisc­her, schneller und vor allem zielstrebi­ger. Und die Gastgeber, die mit drei Nachwuchss­pielern im Sturm antraten? Spielten uninspirie­rt und fahrlässig. Wie beim 0:1, als Tobias Brazda eine Scheibe im Aufbau verlor und Matthew Fischer, Sekunden zuvor von der Strafbank zurückgeke­hrt, im Konter traf.

Im Mitteldrit­tel wurde es nicht besser. Keine zwei Minuten waren gespielt, als die Gäste auf 0:2 erhöh- ten. Während sich die Gastgeber selbst bei guten Kontersitu­ationen in nutzlosen Einzelakti­onen verzettelt­en, konterten die Diezer eiskalt – 0:3. Die Aliens wurden zunehmend frustriert; Dustin Schumacher fuhr einen unnötigen Check von hinten und verletzte Pierre Wex derart am Knie, dass dieser mit einer Trage vom Eis gebracht werden musste. Schumacher durfte Duschen gehen und reihte sich zu den anderen Aus- fällen: Denn Stepan Kuchynka, Marvin Moch, Benjamin Hanke und Simon Migas fehlten bereits verletzt.

Immerhin bäumten sich die Ratinger in der Folge auf, erzielten in Unterzahl den Anschlusst­reffer zum 1:3, um 35 Sekunden vor der zweiten Drittelpau­se das 1:4 zu kassieren – das war der Nackenschl­ag. Natürlich sind Ausfälle wie die von Hanke und Kuchynka nur schwer zu verkraften. Eine Entschuldi­gung für eine derart blutleere Vorstellun­g ist das jedoch noch lange nicht.

Denn die Aliens hatten noch am Freitag in Hamm – ebenfalls dezimiert – trotz der Niederlage durchaus das moralische Plus auf ihrer Seite. Denn trotz der 0:3-Niederlage und einer rüden Gangart der Gastgeber, die in mehreren Verletzten resultiert­e, hätte das Johnigk-Team fast noch den Ausgleich erzielt. Mi- lan Vanek und Kapitän Dennis Fischbuch brachten die Ratinger wieder heran.

In der Folge nahmen sie, trotz des Ausfalls von Milan Vanek, der nach einem Stockcheck nicht weitermach­en konnte, das Tor der Gastgeber unter Beschuss – doch zum Ausgleich reichte es nicht mehr, wodurch die Außerirdis­chen ein verkorkste­s Wochenende mit null Punkten krönten.

 ?? RP-FOTO: BLAZY ?? Symbolfoto des Heimspiels gegen Diez – die Aliens am Boden. Dabei war Nachwuchss­pieler Luis Jäkel (Nummer 5) noch einer der besseren Ratinger.
RP-FOTO: BLAZY Symbolfoto des Heimspiels gegen Diez – die Aliens am Boden. Dabei war Nachwuchss­pieler Luis Jäkel (Nummer 5) noch einer der besseren Ratinger.

Newspapers in German

Newspapers from Germany