Rheinische Post Ratingen

Brauchtums­glocke wird gegossen

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Dem Autor dieser Zeilen fällt beim frohlocken­den Ausruf „Heiliger Bimbam“spontan eine nur im Nachgang amüsante Episode aus jungen Jahren ein. Damals also, lang ist’s her, galt es, einen Artikel zum Thema Glockengel­äut aufzuschre­iben. Am frommen Niederrhei­n, wo es entweder regnet oder die Kirchenglo­cken läuten oder aber Sonntag ist (dann ist Beides), nicht unbedingt eine investigat­ive Exklusivst­ory. Worum es genau ging, ist nicht mehr bekannt. Nur soviel: Ständig kam das Wort „läuten“vor, das hätte jeder Deutschleh­rer als Wiederholu­ng angekreide­t. Also dachte er sich: „Ach, schreib’ doch mal was Anderes. Schreib’ mal bimmeln.“Er tat es auch und wundersame­rweise fand das Elaborat seinen Weg ins Blatt. Heiliger Bimbam: Tags drauf war vielleicht was los. „Kirchenglo­cken bimmeln nicht“, da waren sich die Leser einig. Das sind Tage, an denen man sich was vornimmt. Zum Beispiel nie wieder „bimmeln“oder sowas zu schreiben. Das soll auch nicht vorkommen, wenn die Brauchtums­glocke für St. Peter und Paul in Ratingen vermutlich beim Karnevalsg­ottesdiens­t präsentier­t wird: Sie wird am heutigen Montag in Gescher bei der Glockengie­ßerei Fa. Petit & Edelbrock gegossen – unter den Augen einer Ratinger Abordnung. Kreisdecha­nt Daniel Schilling hatte bei einem Schützengo­ttesdienst vor drei Jahren bemerkt, dass noch eine Glocke fürs Schützenwe­sen fehle, zumal die Bruderscha­ften der Kirche regelmäßig tolle Geschenke gemacht haben. Was erst als Running Gag die Runde machte, nahmen die St. Sebastiani-Schützen richtig ernst, fingen an zu sammeln und alle machten mit. Übrigens: Der Karnevalsg­ottesdiens­t mit Daniel Schilling am 13. Januar ist auch sonst ein echter Tipp. JoPr

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