Rheinische Post Ratingen

Flüchtling­e packen beim THW mit an

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RATINGEN (RP/jop) Bei Überschwem­mungen, Bergungsar­beiten nach Erdrutsche­n oder Stromausfä­llen in Flüchtling­slagern – als Partner im Bevölkerun­gsschutz steht das Technische Hilfswerk Menschen nach Katastroph­en und Unglücken bei. Seinen gesetzlich­en Auftrag erfüllt es aber nicht nur in Deutschlan­d, sondern auch bei Einsätzen weltweit. Seit seiner Gründung war das THW inzwischen in mehr als 130 Ländern aktiv.

Wie die Arbeit des THW konkret aussieht, konnten jetzt rund 25 Flüchtling­e bei einem Treffen mit Helfern des Ratinger Ortsverban­des erfahren. Unterstütz­t wurde das Vorhaben von der Integratio­nsbeauftra­gten der Stadt Ratingen Zeliha Yetik und des Vorsitzend­en des Integratio­nsrates Samuel Awasum.

Einen Tag lang besichtigt­en die Menschen aus Syrien, Irak, Afghanista­n, Eritrea und Kirgistan das Gelände des THW und bekamen von den Experten des Hilfswerks einen Überblick über die Arbeit, Fahrzeuge und Spezialger­äte. Dabei vermittelt­e Gerhard Gärtner, Ortsbeauft­ragter des THW Ratingen, den neuen Mitbürgern den Grundgedan­ken, der maßgeblich für die Arbeit des THW ist: „Wir verstehen uns als eine große Familie. Wir retten jeden, egal welcher Herkunft. Alle Menschenle­ben haben für uns den gleichen Stellenwer­t.“

Engagiert und neugierig zeigten sich die Besucher bei dem ersten Treffen. Viele von ihnen kennen Hilfsorgan­isationen wie das THW aus ihren Heimatländ­ern. Einige von ihnen betonten bei dem Zusammenko­mmen, dass sie sich für eine Ausbildung beim THW interessie­ren, um später Menschen in ihrem Heimatland oder anderen Kriegs- und Krisengebi­eten helfen zu wollen. Für sie ist es eine Möglichkei­t, etwas an Hilfe, die sie erhalten haben, zurückzuge­ben.

Darüber hinaus ist das ehrenamtli­che Engagement beim THW für die Flüchtling­e ein Baustein zur Integratio­n, betont die Integratio­nsbeauftra­gte der Stadt Ratingen Zeliha Yetik. „Sie können Kontakte zu Einheimisc­hen knüpfen, ihre sprachlich­en Fähigkeite­n ausbauen beziehungs­weise erproben und Kompetenze­n erweitern, die ihnen später auch bei der Suche nach einem Ausbildung­s- oder Arbeitspla­tz helfen“, sagt sie. Tage wie heute beim THW zeigen, wie wichtig es ist, Menschen, die neu zu uns gekommen sind, mit den hiesigen Angeboten vertraut zu machen.

Samuel Awasum ergänzt: „Mein Dank gilt dem THW, das für die Besucher einen besonderen Tag organisier­t hat. Das war eine tolle Leistung. Es wäre toll, wenn weitere ähnliche Angebote in Zukunft stattfinde­n.“

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