Rheinische Post Ratingen

INFO Er sprach für den Mozart in „Amadeus“vor

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Es ist die Rolle seines Lebens: Vor vier Jahrzehnte­n trat der Amerikaner Mark Hamill erstmals als Luke Skywalker im „Krieg der Strene“auf. Damals war nicht abzusehen, welche Ausmaße der Popularitä­t die Weltraumab­enteuer erreichen würden. In der soeben angelaufen­en neuen Lieferung der Saga, „Star Wars. Die letzten Jedi“, ist der 66Jährige nun noch einmal als Luke Skywalker zu erleben.

Mr. Hamill, wie haben Sie reagiert, als Sie hörten, dass Sie nach all den Jahren noch einmal Luke Skywalker spielen sollen?

HAMILL Nachdem die zweite Trilogie abgedreht war, sagte George Lucas zu mir, dass es keine Fortsetzun­g geben würde. Als ich dann 2012 zu einem Meeting eingeladen wurde, dachte ich mir schon, dass da etwas im Busch ist. Es wurde bald klar, dass eine neue Trilogie ansteht und meine Figur mitspielen sollte.

Waren Sie froh?

HAMILL Nach außen habe mein Pokerface aufgesetzt, aber innerlich bin ich fast ausgeflipp­t. Mir hat die Vorstellun­g einer weiteren Trilogie ehrlich gesagt Angst gemacht. Ein solches High-Profile-Projekt hatte ich lange nicht mehr gemacht. Ich versuchte mir einzureden, dass die schauspiel­erische Arbeit letztlich auch nicht anderes als bei irgendeine­m Arthaus-Film sei. Ansonsten wäre ich vor Nervosität gestorben. Aber neben mir saß Carrie Fisher und sagte schon nach zehn Sekunden: „Ich bin dabei.“Später kam auch Harrison Ford mit an Bord, und mir blieb mir keine andere Wahl. Wenn ich abgesagt hätte, wäre ich der meistgehas­steste Mann im Universum gewesen. Stellen Sie sich mal die Reaktion der Fans vor.

Machen Ihnen die Fans Angst?

HAMILL Es überrascht mich immer wieder, wie viel Leidenscha­ft ,StarWars’-Fans an den Tag legen. Und das über Jahrzehnte hinweg. Manchmal bewegen mich diese Geschichte­n: Wenn die Leute erzählen, dass sie die Liebe ihres Lebens bei ,Das Imperium schlägt zurück’ kennen gelernt und ihren Sohn auf den Namen Luke getauft haben. Manche berichten, dass ,Star Wars’ ihnen bei der Krebsthera­pie geholfen hat. Das kann man gar nicht verarbeite­n, welche Bedeutung diese Filme für manche Leute haben. Aber manchmal ist es auch zu viel. Wenn mir einer erzählt ,Die dunkle Bedrohung’ hätte seine Kindheit ruiniert, kann ich das nicht ernst nehmen. Ich mache das alles ja zum Spaß. Aber die Fans rasten aus, wenn ich erzähle, dass ich ,Das Erwachen der Macht’ Biografie Mark Hamill wurde 1951 in Oakland, Kalifornie­n,geboren und spielte unter anderem in der Serie „Die Partridge-Familie“, bevor er 1977 als Luke Skywalker besetzt wurde. Absage Als er für die Rolle Mozarts in dem späteren Filmerfolg „Amadeus“vorsprach, wurde er angeblich abgelehnt, weil der Produzent nicht Luke Skywalker in seinem Film haben wollte. nur zwei Mal gesehen habe. Vor einer Menge von 2000 Star-Wars-Fans sollte man nie den Satz ,Es ist doch nur ein Film’ sagen. Ich bin dafür fast gelyncht worden. Dabei hatte ich nur George Lucas zitiert.

Wie war es nach all den Jahren, wieder in die Rolle des Luke Skywalker zu schlüpfen?

HAMILL In den früheren Filmen hat Luke Skywalker eine lange Entwicklun­g durchgemac­ht: vom Bauernjung­en, der hart an sich arbeitet, viel dazulernen muss und schließlic­h zum voll entwickelt­en Jedi-Ritter wird. Ich habe damals schon zu George Lucas gesagt: , Es ist komisch, dass du erzählst, wie er zum Jedi-Ritter wird und damit die Geschichte zu Ende ist.’ Das ist, als wenn man zuschauen würde, wie James Bond seine Lizenz zum Töten bekommt, und dann einfach Schluss macht: kein ,Dr. No’, kein ,Goldfinger’. Aber da konnte ich damals nichts ausrichten. Wenn man bei , Star Wars’ mitmacht, wartet man am besten, was auf einen zukommt, und genießt die Reise.

Sie sind gerade von dem Modemagazi­n ,GQ’ mit dem ,Icon Award’ ausge-

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