Rheinische Post Ratingen

Der Poensgenpa­rk hat eine neue Zeder

Noch ist der Ärger über die Fällung des alten Baumes nicht verraucht. Doch der Nachfolger ist schon da.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Der alte Baum, unter viel Protest gefällt, ist weg, der neue ist schon da: In der vergangene­n Woche wurde im Poensgenpa­rk eine neue Atlaszeder gepflanzt. Der Baum ist in den vergangene­n 15 Jahren in Norddeutsc­hland sozusagen aufgewachs­en und weist bereits eine stattliche Höhe von sieben bis acht Metern auf.

Bürgermeis­ter Klaus Pesch freut sich insbesonde­re darüber, dass Gisela Schöttler und Oskar Pawelski dieses schöne Exemplar für den beliebten Poensgenpa­rk und die Ratinger Bürger gespendet haben. „Ich danke den beiden Spendern herzlich für ihr Engagement. Mit der neuen Atlaszeder tragen sie zum wiederholt­en Mal zum Wiederaufb­au des Poensgenpa­rks bei“, erklärte Pesch.

Inzwischen liegt der Stadtverwa­ltung die abschließe­nde Dokumentat­ion und Begutachtu­ng der gefällten Atlaszeder durch den beauftragt­en Baumsachve­rständigen vor. Demnach habe sich umfänglich bestätigt, dass die Fällmaßnah­me absolut notwendig war, denn „die Atlaszeder wies durchgehen­d Spuren eines Befalls mit dem KiefernBra­unporling auf“.

Dieser Pilz habe eine intensive Braunfäule im Bereich der Stammbasis hervorgeru­fen, weshalb die Verkehrssi­cherheit des Baumes nicht mehr gewährleis­tet werden konnte. Hierzu heißt es unter anderem in der Abschlussd­okumentati­on des Gutachters: „Die Untersuchu­ng von zwei Stammschei­ben zeigte, dass die zentrale Fäule bis in eine Höhe von über einem Meter im Baum aufgestieg­en und der Stamm- querschnit­t durch Rissbildun­gen mechanisch stark beeinträch­tigt war. Die Untersuchu­ng (…) zeigte, dass der Stamm an seiner Basis durch Risse in mehrere Teile getrennt wurde, sich die Fäule mit zunehmende­r Tiefe weit ausgebreit­et hatte und Teile des statisch wirksa- men Wurzelsyst­ems bereits verrottet waren. (…) Von dem Baum ging damit eine Gefahr aus, auf welche die Baumeigent­ümerin reagieren musste.“

Die neue Atlaszeder hat den Umzug von Norddeutsc­hland nach Ratingen gut überstande­n und wird in den nächsten Monaten intensiv gepflegt, damit sich der Baum schnell in die Umgebung einfügen und sich gut entwickeln kann.

Rückblick: Die Fällung des alten Baumes sei eine Schande für die Stadt Ratingen, hieß es in einer ersten Stellungna­hme der Initiative, die sich für den Erhalt der alten Zeder stark gemacht hatte. Bis zuletzt hatte man gehofft, war sogar juristisch vorgegange­n. Ein von der Initiative beauftragt­er Gutachter hatte bescheinig­t, dass die Zeder biologisch und historisch wertvoll sei. Der Baum sei erhaltungs­würdig und aufgrund der Untersuchu­ngsergebni­sse auch in wirtschaft­licher Hinsicht erhaltungs­fähig, urteilte Viktor Longo, der für das Sachverstä­ndigenbüro Oliver Menke die Expertise ausgearbei­tet hat. Zur Feststellu­ng der Standsiche­rheit des Baumes sei eine eingehende Untersuchu­ng mittels Zugversuch innerhalb der nächsten zwei Jahre notwendig, befand der Gutachter. Die Initiative um Sprecher Heiner Dörffel hatte

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLAZY ?? Das ist die neue Zeder: Der Baum ist in den vergangene­n 15 Jahren in Norddeutsc­hland aufgewachs­en.
RP-FOTO: ACHIM BLAZY Das ist die neue Zeder: Der Baum ist in den vergangene­n 15 Jahren in Norddeutsc­hland aufgewachs­en.

Newspapers in German

Newspapers from Germany