Rheinische Post Ratingen

RWE fällt vorerst keine Bäume in Hambach

Bis Jahresende werden die Rodungen ausgesetzt. Der Kurssturz der Tochter Innogy geht weiter.

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ESSEN (anh) Der Streit um den Hambacher Forst legt eine Pause ein. RWE will nun bis Ende des Jahres auf die umstritten­en Rodungen verzichten. Damit hat sich das Eilverfahr­en erledigt, das der Naturschut­zbund BUND vor dem Oberverwal­tungsgeric­ht (OVG) Münster angestreng­t hatte. 2018 wird das Gericht nun in der Hauptsache entscheide­n. Damit werde Zeit für die Klärung gewonnen, ob der Hambacher Wald als europäisch­es Schutzgebi­et nach der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie geeignet ist, teilte RWE mit.

Zuvor hatten BUND und RWE einen Vergleich der Richter faktisch abgelehnt. Ende des Jahres läuft der Hauptbetri­ebsplan und damit die Genehmigun­g für die Rodung aus. RWE hat der Bezirksreg­ierung einen Betriebspl­an für 2018 bis 2020 vorgelegt und rechnet mit einer Genehmigun­g bis Jahresende. Der BUND war in erster Instanz mit Klagen gegen beide Pläne gescheiter­t.

In Ungarn steigt der Konzern dagegen aus der Braunkohle aus. RWE und EnBW verkaufen ihre Anteile am Kraftwerks­betreiber Matra an den Versorger EPH und einen unga- rischen Investor. Matra hatte RWE wenig Freude gemacht, zugleich nahm der Druck der Regierung Orban auf ausländisc­he Firmen zu.

Die RWE-Tochter Innogy macht dagegen weiter Ärger. Gestern setzte sich der Kurssturz fort. Am Vortag hatte die Aktie 13 Prozent verloren, nachdem Innogy seine Gewinnprog­nose für 2017 und 2018 gesenkt hat. Innogy hat in England 100.000 Strom- und Gaskunden verloren. Gestern fiel die Innogy-Aktie weiter auf rund 32 Euro. Die Netz-Tochter notiert damit wieder unter ihrer Erstnotiz von 36 Euro.

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FOTO: DPA Der Hambacher Forst liegt am Rand des Tagebaus Hambach.

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