Rheinische Post Ratingen

Wir warten . . . in der Waschstraß­e

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Bevor wir in die Waschstraß­e einfahren, sei dieser Hinweis gestattet: Wir mögen eigentlich gar keine Waschstraß­en, weil alles so eng und gruselig, so mächtig und laut erscheint. Aber da ist ja dieser Pakt zwischen Papa und dem Töchterche­n: Einst hat man nach dem Neuerwerb des Kleinwagen­s versproche­n, den Wagen regelmäßig zwischen die wedelnden Lappen zu schicken, die sanft und schonend das Auto pflegen und reinigen. Hintergrun­d: Beim alten Pkw hatte sich bereits Moos auf dem Dach gebildet. Der Fahrer hatte quasi eine Waschstraß­en-Phobie.

Nun sind neue Zeiten angebroche­n: Man ist Stammgast und bucht stets für 15 Euro das komplette Paket. Waschstraß­en-Kunden empfinden beim Besuch durchaus etwas Befreiende­s. Und man kann, während man auf die seifige Windschutz­scheibe blickt, überlegen, was man den Lieben unter den Tannenbaum legen wird. Nach vier Minuten ist das Auto blitzeblan­k. Kurz vor dem Fest soll es noch einmal geputzt werden, ehe es in der Garage verschwind­et. Und dann ist Weihnachte­n. Und 2018 ist wieder ein neues Waschstraß­en-Jahr. kle

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