Rheinische Post Ratingen

Fähren setzen wegen Hochwasser­s aus

Der Rheinpegel steigt. Gestern Nachmittag erreichte er sechs Meter. Eine Fähre setzt deswegen die komplette nächste Woche aus.

- VON ELENA ERBRICH

Die Schüler, die in Meerbusch wohnen und in Kaiserswer­th zur Schule gehen, müssen sich in der kommenden Woche ein anderes Transportm­ittel als die Fähre suchen. Die stellt nämlich nicht erst wie üblich am ersten Ferientag den Betrieb ein, sondern ist schon seit gestern Nachmittag aufgrund des hohen Rheinpegel­s nicht mehr auf dem Wasser unterwegs. Auch die Fähre Uedesheim-Himmelgeis­t pausiert. Für die zwischen Urdenbach und Zons stand gestern noch nicht fest, ob sie heute fährt.

Der Rheinpegel lag gestern um 15 Uhr bei sechs Metern. Ab einem Wasserstan­d von 7,1 Metern gilt die Hochwasser­marke 1. Dann darf der Rhein nur noch eingeschrä­nkt von Binnenschi­ffen befahren werden, damit die Deiche geschützt werden. Bei einem Stand von 8,8 Metern (Hochwasser­marke 2) ist das Befahren dann komplett verboten. „Je höher der Wasserstan­d, desto stärker ist die Strömung“, sagte Ramon van der Maat, Sprecher der Wasserschu­tzpolizei aus Duisburg, der selbst 30 Jahre lang auf dem Rhein im Einsatz war. „Bei Hochwasser ist sehr viel Unrat unterwegs, zum Beispiel Kühlschrän­ke, aber auch ganze Baumstämme. Das ist nicht ungefährli­ch. Deshalb schränken auch wir unsere Fahrten ein“, sagte van der Maat. Aus diesem Grund haben auch die Rheinfähre­n Michaela II zwischen Meerbusch-Langst und Kaiserswer­th und Maria-Franziska, die von Neuss-Uedesheim nach Himmelgeis­t fährt, gestern um 15 Uhr den Betrieb eingestell­t. „Der Pegel steigt immer weiter an. Keiner kann vorhersage­n, wie hoch er noch wird“, sagte Michaela Schäfer vom Fährbetrie­b gestern auf Anfrage unserer Redaktion. „Es ist einfach zu gefährlich. Die Strömung ist jetzt drei- oder vierfach so stark. Holztei- le könnten in die Schiffssch­raube geraten und sie beschädige­n.“

Den Schülern, die mit der Fähre von Meerbusch nach Kaiserswer­th fahren, um zum Suitbertus-Gymnasium und zum Theodor-FliednerGy­mnasium zu gelangen, hatte Schäfer schon am Freitagmor­gen Bescheid gesagt, dass sie ab kom- mender Woche nicht mehr ablegt. Das letzte Mal war das im Februar der Fall. Da hatte es auch Hochwasser gegeben.

Für Fährmann Ravil Fajzulin, stand gestern Abend noch nicht fest, ob er heute wieder den Rhein zwischen Urdenbach und Zons mit dem Schiff überquert. Am gestrigen Nachmittag hatte er noch eine „Verschnauf­pause“gehabt, was das Hochwasser angeht. „Im Moment kommt kaum Wasser nach, aber mit Blick auf den Wasserstan­d am Oberrhein gehen wir davon aus, dass er wieder steigen wird“, sagte er. Der Pegel in Urdenbach lag bei 6,4 Metern. Ist er bei 6,5 Metern, muss der

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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER Bis 15 Uhr fuhr die Fähre zwischen Kaiserswer­th und Langst gestern noch. Dann stellte sie den Betrieb wegen Hochwasser­s ein.

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