Rheinische Post Ratingen

Ratingen bekommt schnelles Internet

Bis 2020 will die Stadtwerke-Tochter KomMITT die Stadt großflächi­g mit Glasfaserk­abel vernetzen.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN Im Jahre 2011 brach in Ratingen ganz zaghaft das Glasfaserz­eitalter an: Schnelles Internet aus dem Glasfasern­etz statt müde tröpfelnde Bits und Byts aus den Uralt-Kupferkabe­ln der Telekom versprache­n sich viele Bürger vom neuen Angebot ihres Energiever­sorgers Stadtwerke: Deren hundertpro­zentige Tochter KomMITT vergräbt unter dem Markenname­n rapeedo im Stadtgebie­t Glasfaserk­abel. Ende 2018, so Christian Reul von der KomMITT, sei Ratingen „im Kernbereic­h“verkabelt. Danach würden etwa über zwei, drei Jahre hinweg entfernter gelegene Häuser und Gehöfte angeschlos­sen.

Es war eigentlich schier unglaublic­h: In der Stadt Ratingen, im Speckgürte­l von Düsseldorf, gab und gibt es Stadtteile und Straßen, wo genervte Bürger seit Langem auf halbwegs flottes Internet warten.

Dass ein Energiever­sorger auch Telekommun­ikationspr­odukte anbietet, war gar nicht so abwegig: Für Kontrolle und Steuerung seiner Netze sollten ohnehin Glasfaserl­eitungen vergraben werden – die sind so leistungsf­ähig, dass auch noch Telefon, Fernsehen und Internet hindurchpa­ssen.

Die KomMITT punktet gegenüber der Telekom mit der Tatsache, dass ihre Glasfaserl­eitung direkt bis ins Haus und weiter bis zum jeweiligen Anschluss geführt werden: Kupferkabe­l können nicht mehr bremsen.

Aktuell sind die Kabelverle­ger der KomMITT in Ost unterwegs. In 2018 folgt der Ausbau in der Ratinger City sowie in Rest-Breitschei­d: Der Norden Breitschei­ds war im Rahmen eines Pilotproje­kts der Stadtwerke bereits verkabelt worden. Die dortigen Bürger litten besonders unter dem Unwillen der Telekom, endlich für vernünftig­e Leitungen zu sorgen. Die Stadtwerke sprangen ein.

Gerne hätte man auch die Hochhäuser in West angeschlos­sen, sagte Reul. Doch der Eigentümer, die LEG, habe darauf verweisen, dass man bundesweit tätig sei und daher einen Vertrag mit einem bundesweit operierend­en Anbieter habe.

Für das Jahr 2019 stehen dann die Hösel und Eggerschei­dt auf dem Plan, 2020 folgt Lintorf, und den Abschluss bilden Homberg sowie verfügbare Wohnkomple­xe in Ratingen West.

Bevor ein Ausbaugebi­et erschlosse­n wird, erfolgt eine Abfrage der Anwohner nach ihrem Interesse an einem Glasfasera­nschluss. Jeder Interessen­t kann eine Grundstück­seigentüme­rerklärung (GEE) abgeben, um sich seinen kostenlose­n Glasfaserh­ausanschlu­ss zu sichern.

Wo genau der Ausbau dann erfolgt, wird nach der erreichten GEE und Vertragsqu­ote straßenzug­weise festgelegt.

Um die Wartezeit bis zu einem rapeedo Glasfaser-Anschluss zu über- brücken, werde die KomMITT interessie­rten Ratingern ab 2018 gerne ein spezielles Interims-Produkt als hybride Lösung aus Glasfaser und Kupferleit­ung zur Verfügung stellen, so Reul.

Arnd Janus, Geschäftsf­ührer der KomMITT: „Ab Ende 2018 werden alle Gewerbegeb­iete (bis auf Homberg) flächendec­kend mit Glasfaser ausgebaut sein. Damit ist Ratingen

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RP-FOTO: JOACHIM PREUSS Aktuell sind die Kabelverle­ger der KomMITT in Ost unterwegs. In 2018 folgt der Ausbau in der Ratinger City sowie in RestBreits­cheid.

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