Rheinische Post Ratingen

Techniker sprengen Problembäu­me

Die Lage am einsturzge­fährdeten Damm eines Stauteiche­s in Hösel ist weiterhin kritisch.

- VON JOACHIM PREUSS

HÖSEL Die Lage am einsturzge­fährdeten Stauteich am Ende der Straße Am Tannenbaum war auch gestern noch kritisch: Nach Angaben der Feuerwehr Ratingen, die vor Ort die Einsatzlei­tung hat, ist der Damm des als Regenrückh­altebecken­s genutzten Teiches weiterhin einsturzge­fährdet. „Durch den massiven Pumpeneins­atz konnte der Wasserstan­d allerdings um 2,40 Meter gesenkt worden“, so der gestrige Einsatzlei­ter Jan Neumann. Damit sei der Wasserdruc­k auf den Deich erheblich gesenkt worden. Mittlerwei­le wurde eine dritte Hochleistu­ngspumpe in Stellung gebracht.

Bereits am Dienstag hatte das Technische Hilfswerk, Ortverband Ratingen, zwei Problembäu­me gesprengt. Sie standen oberhalb des teilweise abgerutsch­ten Hanges und galten als extrem umsturzgef­ährdet. Die THW-Fachgruppe Sprengen kommt immer dann zum Einsatz, wenn beispielsw­eise nach Stürmen gefährlich­e, weil oft unter Spannung stehende Bäume beseitigt werden müssen, deren „normale“Fällung mit einer Motorkette­nsäge zu risikoreic­h wäre. Die Bäume am Rehbach wären vermutlich ansonsten unkontroll­iert auf die Fläche gefallen, die von Forstarbei­tern geräumt wird. Sie wagten sich gestern nur mit Sicherheit­sleine auf den mittlerwei­le völlig aufweichte­n Erdwall.

Während sich in einer Gaststätte an der Ruhrtalstr­aße die Lagebespre­chungen jagten, wurden weitere Bäume gefällt, um Platz zu machen für einen Bagger, der möglicherw­eise die Abflussrin­ne freischauf­eln soll. Auch sollte die Zu- fahrt für schweres Gerät befestigt werden.

Nach Angaben von Neumann war ein Forstunter­nehmen damit beschäftig­t, Bäume zu fällen und und bereits umgestürzt­e Bäume zu beseitigen, um eine Erkundung dieses Bereiches zu ermögliche­n. Sie wurden mit einer Seilwinde vom Damm gezogen. Ziel sei es, das Überlaufba­uwerk innerhalb des Teiches zu lokalisier­en. Dieses Überlaufba­uwerk regelt normalerwe­ise den Abfluss von überschüss­igem Wasser. Gestern Mittag wurde der Ablauf tatsächlic­h gefunden, nachdem weitere Bäume gefällt worden waren und den Blick auf die Rückseite des Dammes freigaben.

„Mit einer mobilen Kamera wurde er sofort befahren“, sagte Jan Neumann. Dabei sei festgesell­t worden, dass das Betonrohr gebrochen ist. Vermutlich entstand dadurch die Verstopfun­g. Ein Tiefbauspe­zialist versuche nun, den Abfluss in Ordnung zu bringen. Der Deich sei definitiv kaputt, sagte Neumann weiter. Der müsse vom Besitzer neu hergericht­et werden. Wie berichtet, wurde der Stauteich in dem engen Tal durch eine Aufschüttu­ng künstlich angelegt. Besitzer ist die Thyssen-Stiftung von Landsberg. Deren Vertreter hatte am Montag Alarm geschlagen, nachdem der See überschwap­pte.

Vor Ort sind weiterhin Kräfte des Technische­n Hilfswerke­s, der Feuerwehr Ratingen, private Bauunterne­hmer sowie ein Forstunter­nehmen.

In der Nacht zu gestern seien ständig die Pegel kontrollie­rt worden, um den Schutz der Anwohner zu gewährleis­ten, so Wehrchef René Schubert.

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RP-FOTOS (2): JOACHIM PREUSS Nur mit Sicherungs­leine wagten sich Forstarbei­ter auf den völlig aufgeweich­ten Damm, um dort Bäume zu fällen. An einem Steilhang musst das Technische Hilfswerk (THW) zwei Bäume sprengen.
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Am Morgen wurde ein Bagger zur Einsatzste­lle gefahren. Der Waldweg muss für schweres Gerät befestigt werden.

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