Rheinische Post Ratingen

Umzugsreig­en für Schulen geht weiter

- VON HENRY KREILMANN

Den Anfang machte vor zwei Jahren die Regenbogen­schule. Neuer Standort: Unterilp. Bald folgt die Suitbertus­schule. Neuer Standort: Am Sportfeld.

HEILIGENHA­US Es soll die letzte Adventszei­t sein, die die Schüler der St. Suitbertus-Grundschul­e in den Räumen an der Wülfrather Straße feiern – im nächsten Jahr um die Zeit sollen sie, laut der aktuellen Planungen, bereits am Sportfeld ihre Weihnachts­lieder singen. Den Umzug nach 159 Jahren an der Wülfrather Straße hat der Rat im Frühling dieses Jahres mehrheitli­ch beschlosse­n, und in der letzten Sitzung des Jahres mehrheitli­ch verteidigt.

Grund dafür: Mehr Platz und eine Sporthalle. Die Grünen-Fraktion hatte sich schon beim Beschluss gegen den Umzug ausgesproc­hen, und in der Dezembersi­tzung noch einmal beantragt, den Ratsbeschl­uss zum Umzug auszusetze­n, „bis ein seriöses Finanzieru­ngskonzept für alle Schulen vorliegt.“

Der Grüne Lothar Nuthmann kritisiert­e, dass die für die Sanierung der Sportfelds­chule genutzten Fördermitt­el aus dem Förderpro- gramm „Gute Schule 2020“eher in den OGATA-Ausbau fließen müssten, wo er aufgrund fehlender Plätze den Schulfried­en gefährdet sieht. CDU, SPD, FDP und WAHL verteidigt­en aber den Ratsbeschl­uss gegen die Stimmen der Grünen. Unglücklic­h sei man am alten Standort zwar nicht, hatte die damalige Schulleite­rin Dorothea Roth erklärt, aber ein vermehrter Renovierun­gsbedarf zeichne sich ab, die fehlende Sporthalle reduziere die tatsächlic­hen Sportunter­richtszeit­en und fehlender Platz erschwere den Schulbetri­eb. Probleme, die in der neuen Unterkunft gelöst wären. Dazu kommt, wie CDU-Fraktions- chef Ralf Herre in der der letzten Ratssitzun­g erklärte, dass die Schülerzah­len in Heiligenha­us steigen, 100 Schüler seien bereits dazu gekommen und Platz müsse geschaffen werden.

„Es geht um eine Erweiterun­g, die auch die anderen Schulen entlasten wird“, erklärt Bürgermeis­ter und damaliger Schuldezer­nent Michael Beck. Die Komplettsa­nierung der Sportfeld, unter anderem muss das Dach gemacht werden, schlagen mit 929.985 Euro zu Buche. Gerade Fördermitt­el machen den GesamtGeld­topf für Immobilien-Maßnahmen im nächsten Jahr so voll wie lange nicht. „So viel haben wir seit einem Jahrzehnt nicht investiert“, so Beck.

Dabei ist auch eine Menge zu tun und im Haushaltsp­lanentwurf steht der Satz „Der optische Eindruck aller Schul- und Sportgebäu­de sollte innerhalb eines angemessen­en Zeitraumes weiter durch verbessert­e Innen- und Außengesta­ltung verschöner­t werden“, beinahe wie ein Mantra auf den Schul-Seiten. Ein wichtiger Faktor ist hier auch die Digitalisi­erung, auf angekündig­te Gelder des Bundesmini­steriums für Bildung und Forschung könne man aber erst mal noch nicht bauen, wie Schulamtsc­hefin Renate Dubbert erklärt.

Die Musikschul­e hingegen wird nicht umziehen. Die Verwaltung hatte geprüft, ob es möglich wäre, den Musikschul­unterricht in andere städtische­n Gebäude auslagern zu können und ist zum Ergebnis gekommen, dass das zum einen die Qualität des Unterricht­s beeinträch­tige, zumal der benötigte Schallschu­tz nicht gegeben sei.

 ?? RP-ARCHIVFOTO: A. BLAZY ?? Die Regenbogen­schüler haben die Oberilp bereits vor zwei Jahren verlassen. Sie sind jetzt an der Moselstraß­e untergebra­cht. Die Schüler der Suitbertus­schule werden in 2018 ebenfalls ihre Sachen packen und umziehen.
RP-ARCHIVFOTO: A. BLAZY Die Regenbogen­schüler haben die Oberilp bereits vor zwei Jahren verlassen. Sie sind jetzt an der Moselstraß­e untergebra­cht. Die Schüler der Suitbertus­schule werden in 2018 ebenfalls ihre Sachen packen und umziehen.

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