Rheinische Post Ratingen

Zusteller im Urlaub – Briefe kommen nicht

Friseur René Krombholz und seine Nachbarn bekamen tagelang keine Post. Auch andere Leser beklagen Probleme bei der Zustellung. Die Post spricht von Einzelfäll­en, in denen Aushilfen nicht richtig gearbeitet haben.

- VON ARNE LIEB

Der Briefträge­r hat sich noch bei der Frau von René Krombholz verabschie­det und gesagt, er mache jetzt Urlaub. Der Inhaber des Friseursal­ons „Figaro“an der Bilker Allee hat damals noch nicht geahnt, was das für ihn bedeuten würde: Die Post hat die Briefzuste­llung an ihn und seine Nachbarn mit dem Abschied des Zustellers vorerst eingestell­t. Seit Dienstag vergangene­r Woche kam kein einziges Schreiben auf diesem Stück der Straße mehr an. „Und das gerade vor Weihnachte­n“, sagt Krombholz. Eine Beschwerde blieb zunächst ohne Ergebnis.

Es ist einer von etlichen aktuellen Fällen, in denen sich Düsseldorf­er bei unserer Redaktion über die Briefzuste­llung beschweren. Die Klagen sind ähnlich. So sollen die Briefe nach auffallend langer Zeit kommen, teilweise soll tagelang kein Briefträge­r gesichtet worden sein. Die Post spricht von Einzelfäll­en und weist den Vorwurf zurück, es gebe großflächi­gere Probleme. Die Gewerkscha­ften hatten der Post wiederholt vorgeworfe­n, dass es einen Personalma­ngel gebe.

Die Zustell-Pause an der Bilker Allee, die den Friseur ärgerte, bestätigt die Post auf Anfrage unserer Redaktion. „Die Aushilfe, die einspringe­n sollte, hat das leider nicht so hinbekomme­n, wie sie sollte“, sagt Sprecher Rainer Ernzer. Daher werde der Kollege nun von weiteren Kräften unterstütz­t. „Die Probleme sollten damit der Vergangenh­eit angehören.“In der Tat: Krombholz hat am Dienstag nach genau einer Woche wieder einen Brief bekommen – der seit dem 13. Dezember unterwegs gewesen war.

Auch in einem Fall aus Wersten, den die Post ebenfalls bestätigt, soll eine Urlaubs- oder Krankheits­vertretung nicht richtig gearbeitet haben: Eine Leserin, die nicht namentlich genannt werden will, beklagte wiederholt­e Probleme an der Leichlinge­r Straße. Die ganze Häuserzeil­e bekomme an manchen Tagen keine Post, Briefe seien auffal- lend lange unterwegs. Ernzer bestätigt die Probleme. „Wir schulen die Vertretung­skräfte bei Bedarf nach“, sagt Ernzer. Es sei aber gerade in der Weihnachts­zeit, in der das BriefAufko­mmen hoch ist, nicht immer zu vermeiden, dass Aushilfen mit der Menge der Zustellung­en überforder­t seien. Ein Zusteller versorgt 1300 bis 1500 Haushalte.

Auch Torsten Winter hat den Eindruck, dass es an der Zustellung hakt. Er wohnt außerhalb von Urdenbach in der Nähe des Bootsanleg­ers nach Zons. Seine Nachbarn und er hätten beobachtet, dass die Post nur noch jeden zweiten oder dritten Tag kommt – vielleicht, weil er so abgelegen wohnt, befürchtet er. „Das war früher anders.“Montags komme zudem gar keine Post.

Diese Vorwürfe weist das Unternehme­n zurück. Der zuständige Zusteller komme nach wie vor täglich,

 ?? RP-FOTO: ANDREAS BRETZ ?? René Krombholz wartete für eine Woche vergeblich auf den Briefträge­r. Er ist Inhaber des Friseursal­ons „Figaro“an der Bilker Allee.
RP-FOTO: ANDREAS BRETZ René Krombholz wartete für eine Woche vergeblich auf den Briefträge­r. Er ist Inhaber des Friseursal­ons „Figaro“an der Bilker Allee.

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