„Ich bin froh, dass ich ihn wieder zurückhabe, er war lange weg“
Thomas Schütte über seine Skulptur „Gelber Hund“ beit gemacht hat. Denn bei ihm sind in der Kunst Vergangenheit und Gegenwart eins. Die neue Ausstellung, die als Titel nur seinen Namen trägt, will der Düsseldorfer Künstler auch keinesfalls als Retrospektive verstanden wissen. Selbst wenn sie vieles zeigt, was Schütte in den vergangenen Jahrzehnten erschaffen hat – ein Sammelsurium ist diese Schau nicht, sondern ein spannender Einblick in den großen Kosmos eines Künstlers, der Bildhauer und Zeichner ist, aber auch wie ein Ingenieur oder Architekt entwirft und arbeitet.
Zu den Modellen etwa gehören auch Bauten aus Pappe, die schon stehen oder noch entstehen werden. Oder auch drei Tiergeschöpfe, Vorläufer für den „Gelben Hund“aus Keramik, der 2003 entstanden ist. „Ich bin froh, dass ich ihn wieder zurückhabe“, meint Schütte, „er war lange weg.“Nun schaut das von vorn sphinxartig wirkende Tier auf seinem Holzpodest auf die Wand mit den Modellen.
Dabei sollten die Fächer des Wandregals eigentlich mit seinen Skizzenbüchern bestückt werden, die Schütte in zehn sauber beschrifteten Kartons bewahrt hat. Bei der Suche in seinen Lagern ist er jedoch „auf Sachen gestoßen, die ich total vergessen hatte“. Das führte schließlich dazu, dass der Bildhauer zum ersten Mal, wie er sagt, eine Ausstellung seiner Werke ohne „echtes Konzept“macht. Wobei er lachend ergänzt: „Sagen wir mal: nur mit einem 50-prozentigen Konzept.“
Was vermutlich schon reicht, denn von Planlosigkeit ist nichts zu spüren. Ab morgen ist die Schau geöffnet, und ganz sicher steht oder hängt dann auch das letzte Werk an seinem Platz. Denn Schütte ist ein versierter Kurator, der zudem von einem Team umgeben ist, das vieles von ihm vorempfindet und dennoch auf sein letztes Wort hört. So