Die Brauchtumsglocke ist endlich da
Sie wiegt exakt 333 Kilogramm und läutet bald über Ratingen. Heute geht’s in die Kirche.
RATINGEN Die neulich in Gescher gegossene Brauchtumsglocke für St. Peter und Paul ist gestern Nachmittag nach Ratingen gebracht worden. Sie hatte erst tags zuvor den strengen Test des Sachverständigen bestanden. Die Zeit drängte ein wenig: Denn beim morgigen Karnevalsgottesdienst um 15 Uhr soll sie erstmals vorgestellt werden. Am Sonntag, 21. Januar, in der Messe zum Titularfest der Bruderschaft um 9.30 Uhr, ist Glockenweihe. Danach kann irgendwann der Kran kommen, mit dem sie in den Turm gehievt wird.
Hanno Paas, Sohn Johannes und Eckhard Franken brachten sie auf einem Anhänger zunächst zum Schimmershof. Danach fuhr das Trio zum Vermessen nach St. Peter und Paul. Dort soll sie heute zum Altar gerollt werden. Mit Trecker und Hubvorrichtung wollen sie das schwere Teil samt Palette über die Kirchenstufen wuchten.
„Wir wussten gar nicht, wohin damit“, lachte Paas nach der glücklichen Überführung. Daher habe man sich entschlossen, sie erst mal für eine Nacht auf seinem Hof zu lagern. Die Gießerei hat sie mit einem Weihebock aus Eiche ausgeliefert. Kaum angekommen, befreiten die „Spediteure“das Teil von den Transportbändern und testeten mit einem Kunststoffhammer den Klang: „Vorzüglich.“So wie der Schimmershofssekt, mit dem erst mal angestoßen wurde.
Die Brauchtumsglocke hat zwei Inschriften: „Helau“auf der einen Seite, „Glaube + Heimat + Sitte“auf der anderen. Oben ist die Baunummer angebracht: 1233. Tags drauf, so Paas, sei die Nummer 1234 gegossen worden, die für Tronitz in Sachsen bestimmt ist: Dort habe er auch einen Hof. „Was für ein Zufall“, freute er sich.