Rheinische Post Ratingen

INFO Sascha Rösler – ein Schwabe am Niederrhei­n

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gerplanung. Da kommt dann schon einiges zusammen.

Haben Sie während der aktiven Karriere die Zeit danach geplant?

RÖSLER Das Fußballerl­eben ist schon sehr bequem, da kann man in einen Trott verfallen. Bei mir war es so, dass ich auch nebenher was gemacht habe. Aber du hast schon das Gefühl, dass du nur in deiner Fußballerw­elt lebst und vom richtigen Leben nicht mehr viel mitbekomms­t. Wenn man als Fußballer mit 35 in den normalen Alltag zurück muss, ist das schon schwierig.

Was haben Sie nebenher gemacht?

RÖSLER Ich habe mein Abitur fertiggema­cht und dann mein Leben als Fußballer erstmal genossen. Als ich auf die 30 zuging, kam mir schon der Gedanke, mal was anderes zu machen. Ich habe damals ein Fernstudiu­m in Sportmanag­ement angefangen und nach der Karriere den Sportmenta­ltrainer gemacht.

Und wie sind die Fortuna-Profis derzeit mental drauf?

RÖSLER Die mentale Verfassung der Mannschaft ist gut. Und unsere Position ist sogar überrasche­nd gut. Dass wir jetzt Erster sind, ist eine Topleistun­g. Aber in der Rückrunde werden die Spiele weniger, der Druck aber wieder größer. Dann wird es interessan­t.

Sie sind als Profi aufgestieg­en. Worauf kommt es in der Rückrunde an?

RÖSLER Es gibt kein Rezept dafür. Die Truppe insgesamt muss intakt sein. Man braucht natürlich auch das Quäntchen Glück. Die 2. Liga ist ausgeglich­en.

Haben Sie in den entscheide­nden Wochen einer Saison Dinge untergeord­net oder anders gemacht?

RÖSLER Man muss auf das Ziel möglichst profession­ell hinarbeite­n, darf sich aber auch nicht verrückt machen. Fokus und absoluter Wille zum Sieg sind wichtig. Und dass man ausreichen­d schläft und nach den Spielen schnell regenerier­t. Geboren am 28. Oktober 1977 in Tettnang im Bodenseekr­eis Spielerkar­riere SSV Ulm, 1860 München, RW Oberhausen, Greuther Fürth, Alemannia Aachen, Borussia Mönchengla­dbach, nochmals 1860 München, Fortuna (2010 bis 12), nochmals Aachen Seit Juli 2015 Teammanage­r bei Fortuna Aber ich war auch mal jung und habe Sachen gemacht, die nicht so profession­ell waren.

Zum Beispiel?

RÖSLER Ach, diese Dinge habe ich alle vergessen.

Sie haben für Borussia Mönchengla­dbach, Alemannia Aachen und für Fortuna gespielt. Wie geht das?

RÖSLER Bei mir war es immer so, dass ich mich dort, wo ich war, komplett mit dem Verein identifizi­ert habe. Man will sich ja immer weiterentw­ickeln. Profis haben nur eine begrenzte Zeit. Der Wechsel von Aachen nach Gladbach war ein Schritt nach vorne, sportlich und wirtschaft­lich.

Sie wären für Geld überall hingegange­n?

RÖSLER Ob ich etwas Exotisches gemacht hätte, weiß ich nicht, aber natürlich spielt das Einkommen auch für Fußballer eine wichtige Rolle.

Trauen Sie Fortuna den Aufstieg zu?

RÖSLER Ja, weil wir viele Jungs dabei haben, die danach leben und das auch verkörpern. Vom Teamgeist macht das einen sehr guten Eindruck, sonst würden wir jetzt nicht auf dem ersten Platz stehen. Jetzt müssen wir halt hoffen, dass das Quäntchen Glück dazukommt. JESSICA BALLEER FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

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