Rheinische Post Ratingen

Luxusleben endet vorm Landgerich­t

Ab dem 22. Januar wird einem Ratinger der Prozess gemacht. Er kaufte Autos und Wohnungen, bezahlte aber nicht.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Der Mann lebte offenbar in Saus und Braus. Nun sieht es danach aus, dass er die Hotelzimme­r, die er gratis zu nutzen wusste, langfristi­g gegen eine schlichte Gefängnisz­elle tauschen wird. Ab Montag, 22. Januar, muss sich Dirk L. aus Ratingen vor dem Landgerich­t Düsseldorf verantwort­en. Die Staatsanwa­ltschaft wirft ihm kriminelle Machenscha­ften in 18 Fällen vor, kon- kret „gewerbsmäß­igen Betrug“. L. droht eine lange Haftstrafe.

Minutiös werden die einzelnen Fälle aufgeliste­t. Der Ratinger gaukelte sich und seiner Umwelt offenbar ein sorgenfrei­es und unbeschwer­tes Leben vor. So soll er im Mai 2015 in Mülheim an der Ruhr ein Einfamilie­nhaus zu einem Kaufpreis von 965.000 Euro erworben haben. Laut Anklage hat der Mann mit Hilfe einer gefälschte­n E-Mail der BNP Paribas Fortis NV seine ver- meintliche Bonität vorgetäusc­ht. Der Angeklagte habe die Summe jedenfalls nicht bezahlt – und auch nicht die fällige Maklerprov­ision. Auch mit Blick auf kostspieli­ge Übernachtu­ngen in diversen Hotels fehlte dem Ratinger wohl die finanziell­e Grundlage. Er wohnte zum Beispiel im Allgäuer Hof in Ratingen Mitte, ohne die Rechnung von 900 Euro zu begleichen.

Er residierte im Hotel Relexa City in Ost und ließ die Rechnung von knapp 5200 Euro völlig unbeachtet. Im Hotel am Düsseldorf­er Platz entstanden sogar Kosten in Höhe von knapp 10.900 Euro, für die er nicht aufkam. Im Hotel Holiday Inn Düsseldorf Airport in Ratingen West wurden Rechnungen in Höhe von knapp 6000 sowie 2400 Euro einfach nicht bezahlt.

Auch in Düsseldorf soll der Ratinger aus Herbergen verschwund­en sein, ohne die horrenden Kostenaufs­tellungen zu begleichen. Die Anklage nennt das Hotel Interconti­nental (6800 Euro) und das Hotel Radisson Blu Media Harbour (4800 Euro).

Damit nicht genug: Der Mann soll unter anderem einen neuen BMW 549 i xDrive Touring im Gesamtprei­s von 83.990 Euro gekauft, aber nicht bezahlt haben. Einen Mietvertra­g für einen anderen BMW in Höhe von 59 Euro ließ er unbegliche­n liegen, doch plötzlich folgte die Festnahme – das war im Juni des vergangene­n Jahres. Die lange Liste der Fälle lässt sich noch fortsetzen: Am Fürstenpla­tz in Düsseldorf erwarb er eine Wohnung zum Kaufpreis von mehr als einer Million

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