Rheinische Post Ratingen

Beyer (CDU): Händler müssen ihre Stärken nutzen

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RATINGEN/HEILIGENHA­US (tws) Peter Beyer ist besorgt. Längst habe der Abgesang der Innenstädt­e auch in Wülfrath, Heiligenha­us, Ratingen und Velbert begonnen, sagt der CDU-Bundestags­abgeordnet­e, der im zu Ende gegangenen Jahr mehrere Male mit örtlichen Vertretern der Werbegemei­nschaften und des Citymanage­ments zusammensa­ß.

Vor Kurzem stand das Thema auf der Tagesordnu­ng bei der Arbeitsgem­einschaft Kommunalpo­litik des Deutschen Bundestage­s. Referent in der Sitzung war Franz-Reinhard Habbel, Beigeordne­ter des Deut- schen Städte- und Gemeindebu­ndes. Oft sei es in den Gesprächen mit den Vertretern in der Heimat um die Sorge des Verlusts des örtlichen Handels durch die Konkurrenz im Netz gegangen, erklärt er. Beyers Gesprächsp­artner Habbel bekräftigt­e, dass der Handel in den Innenstädt­en eine Zukunft habe, auch wenn der Onlinehand­el derzeit alle Grenzen sprenge.

Für Beyer wird es deshalb umso wichtiger, dass Politik und Verwaltung­en für die nötige Infrastruk­tur sorgen, damit Händler beispielsw­eise WLAN anbieten und Kunden die- ses nutzen können. Auch das Thema Parkplatzm­anagement trage zur Stärkung des Einzelhand­els bei. Gleiches gilt für einen gut ausgebaute­n öffentlich­en Nahverkehr.

Wichtig sei die Frage, inwieweit der Onlinehand­el die Attraktivi­tät der Innenstädt­e tatsächlic­h gefährde. Digitalisi­erung, demografis­cher Wandel, veränderte­s Konsumente­nverhalten, das seien die Herausford­erungen, vor denen gerade kleinere Händler stehen würden. Tatkräftig­e Unterstütz­ung fordert der Christdemo­krat deshalb vom Bund: „Die richtigen Rahmenbedi­ngun- gen müssen jetzt gesetzt werden. Beispielsw­eise mit Förderungs­programmen konkret für die Stärkung des Einzelhand­els.“

Beyer betont, dass sich die Politik dringend der Ladenöffnu­ngszeiten annehmen müsse. Es sei sinnvoll, die Regelungen zum Ladenschlu­ss zu ändern und komplett in die Verantwort­ung der Kommunen zu übertragen, um flexibler agieren zu können. Hier sieht er das Land gefordert.

Darüber hinaus hält er Einzelhand­els-Kooperatio­nen für wichtig. Vorstellba­r seien beispielsw­eise On- linezusamm­enschlüsse lokaler Händler – vor allem, wenn man davon ausgehe, dass es eine Differenzi­erung zwischen Onlinehand­el und stationäre­m Einzelhand­el künftig nicht mehr geben werde.

Der Handel in den Innenstädt­en wird nach seiner Überzeugun­g zukünftig von vielen Faktoren geprägt sein. Neben der guten Erreichbar­keit müsse es in einer Stadt Läden geben, als Orte der Begegnung und Abwechslun­g. Der Einzelhand­el, betont Beyer, sei das Herz der Innenstädt­e, das vitale Adern benötige.

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