Die Tafel freut sich über ihr Jubiläum
Seit zehn Jahren versorgt das Team an der Rheinlandstraße hilfsbedürftige Menschen mit Lebensmitteln und Essen.
HEILIGENHAUS „Im Herbst 2006 wusste niemand so richtig, wie es mit der Tafel in Heiligenhaus weitergehen sollte“, erinnert sich Renate Zanjani von der Bergischen Diakonie. „Die Räumlichkeiten im Haus der Kirche wurden zum Jahresende geschlossen, und neue Räumlichkeiten waren nicht vorhanden. Die monatelange Suche nach einer neuen Lösung war nicht erfolgreich.“Erst einmal nicht – doch dann meldete sich überraschend der Unternehmer Wolfgang Frenz und hatte ein großes weihnachtliches Geschenk im Gepäck: „Großzügig und engagiert schlug er der Tafel in Heiligenhaus vor, seine Räumlichkeiten an der Rheinlandstraße 26 zukünftig und dauerhaft zu nutzen.“
Die Lage und die Ausstattung – dort war ein ehemaliges Bistro untergebracht – seien perfekt gewesen für den Tafelstandort in Heiligenhaus. Mit Farbe, kleinen Tricks und Kniffen haben die Ehrenamtlichen Räumlichkeiten geschaffen, in denen man sich wohl fühlen kann – und in denen sich die Hilfesuchenden nicht vorkommen wie Bittsteller. „Die Ehrenamtlichen konnten ihr Glück kaum fassen. Bekamen sie doch eine dauerhafte Bleibe für die Tafel geschenkt.“Im Januar 2008 startete das Angebot an der Rheinlandstraße neu, nachdem das alte Haus der Kirche abgerissen worden war.
Auf die Unterstützung des Ehepaars Frenz kann die Tafel immer noch bauen – genauso wie auf das von Alice Thormählen. Die Grand Dame der heimischen Wirtschaft übernahm gemeinsam mit ihren inzwischen verstorbenen Mann die kontinuierliche Förderung der Tafel in Heiligenhaus. „Drei Transporter und monatliche Unterstützung der Tafellogistik in Heiligenhaus wurden in den letzten zehn Jahren gespendet.“
Auch ein dringend benötigter Gasherd mit sechs Platten, damit frisch gekocht werden kann, konnte dank Alice Thormählen erstanden werden. Und die Dankbarkeit an alle Spender, die sich finanziell und durch Lebensmittelspenden auszeichnen, steht über dem Projekt – denn ohne diese Hilfe würden viele Menschen hungrig zu Bett gehen. Zu seinem zehnjährigen Bestehen am Standort Rheinlandstraße hat die Tafel am Wochenende die Freunde und Förderer des TafelProjektes ein – natürlich zum Essen. Viel Gesprächsstoff auch für die Verantwortlichen der Bergischen Diakonie, Renate Zanjani, Leiterin der Tafel, und Koordinatorin Tanja Högström. „Wir können hier Menschen helfen, und es ist schön, dass wir für manche echte Lichtblicke bieten können“, sagte Standortleiterin Christa Beyer einmal und spricht dabei sicherlich für viele der ehrenamtlichen Helfer. Im Hochsommer 2003 war das Projekt der Tafel Niederberg auch in Heiligenhaus angelaufen, bevor es ein Jahr zuvor schon in Velbert gestartet wurde. Der Mittwoch ist der Heiligenhauser Tafel-Tag geblieben. An den ersten Tagen vor 15 Jahren, damals im Jugendkeller im Haus der Kirche, zählte man 17 Gäste, die für einen Euro eine Tüte Lebensmittel einkauften und für 50 Cent ein warmes Mittagessen nebst Kaffee und Kuchen erhielten.