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Barockband der bestehenden Bauten das Schloss schmerzlich vermissten. Wer fünf Jahre später das im Wesentlichen fertige Schloss betritt, bei dem in Kürze die Baugerüste fallen werden und der Blick auf die wiederhergestellten Fassaden frei wird, der kann fühlen, wie die Mitte von Deutschlands größter Metropole ein neues Gleichgewicht findet.
Zwar wird das fertige Humboldtforum erst Ende nächsten Jahres eröffnet. Aber schon in diesem Jahr ziehen die Südseeboote und Palau-Häuser aus dem Ethnologischen Museum mit vielen Tausend weiteren Exponaten ein. Sie lassen ahnen, welch multikultureller Gewinn für ein Millionenpublikum hier zu erwarten ist. Das Schloss als notwendiger Abschluss und logische Ergänzung der Museumsinsel wird Schauplatz Tausender Veranstaltungen sein, die die Welt im Mikrokosmos von Kunst und Wissenschaft immer neu und immer anders erfahrbar machen.
Die Stadt, die nach den über 100 Jahre alten Worten des Kunstkritikers Karl Scheffler dazu verdammt ist, „immerfort zu werden und niemals zu sein“, erlebt das Werden auch in der kulturellen Mitte mit Etappen-Charakter. Der neue zentrale Zugang zu den Weltkulturerbe-Museen verzögert sich auf 2019, die neue UBahn-Station der Museumsinsel eröffnet wohl nicht vor Ende 2020, das Pergamon-Museum dürfte mindestens bis 2023 eine Baustelle sein. Und auch das Humboldtforum selbst lässt Erneuerungsbedarf schon vor dem Start erkennen. Warum sollen ausgerechnet die europäischen Sammlungen von der Begegnung der Kulturen ausgeschlossen bleiben? Und dass auf Dauer Zehntausende von Fahrzeugen das Flanieren von Millionen Kulturbegeisterten zwischen Schloss und Lustgarten-Museen unterbrechen sollen, dürfte nicht das letzte Wort der Berliner Stadtplanung sein.